Auf Spurensuche in Dresdner Stadtteilen

Ausstellung zur Geschichte der historischen Ortsfluren

Veröffentlicht am Dienstag, 28. August 2012

Das Stadtmuseum Dresden bietet derzeit eine spannende Ausstellung zu den Dresdner Stadtteilen, der historischen Ortsfluren und Dorfkerne an. In der Ausstellung »Mosaik der Großstadt – Historische Spurensuche in Dresden zwischen Cotta und Kamerun« wird die Vergangenheit anhand von Karten, Gemälden, Fotografien, Fotoalben und anderen Exponaten gezeigt.

Trotz zahlreicher Bürgerproteste wurde das Gebäude der »Deutschen Reichskrone« in der Neustadt 1993 abgerissen.

Trotz zahlreicher Bürgerproteste wurde das Gebäude der »Deutschen Reichskrone« in der Neustadt 1993 abgerissen.

Foto: Archiv

Was wäre Dresden ohne seine einzelnen Ortsteile? Die Stadt gleicht einem Mosaik, zusam­men­ge­setzt aus 113 histo­ri­schen Ortsfluren. Jeder Baustein hat Beson­deres zu bieten – ob prächtige Villen, alte Dorfkerne, Fabriken, Garten­häuser, reizvolle Landschaften.

Wer wissen möchte, was Pieschen, Mickten, Hellerau oder Klotzsche in die Ehe mit Dresden einbrachte, sollte sich bis zum 30. September 2013 auf »histo­rische Spuren­suche zwischen Cotta und Kamerun« ins Stadt­museum begeben und die gleich­namige Ausstellung besuchen. Hier bekommt die Vergan­genheit ein Gesicht anhand von Karten, Gemälden, Fotografien, Fotoalben und anderen Exponaten.

Ausgangs­punkt des geogra­fisch geord­neten Rundgangs ist der Dresdner Westen. Er führt über Pieschen, Neustadt, Johann­stadt, Laubegast bis in die Südvor­stadt nach Plauen. Im Zentrum steht die Altstadt.

Die Gebiete aus dem Norden berei­cherten die Landes­haupt­stadt mit unter­schied­lichen Facetten – Pieschen und Mickten eher indus­triell geprägt, Kaditz ländlich mit seinem sehr gut erhal­tenen Dorfkern, Klotzsche als Kurort, Hellerau mit seiner Garten­stadt als beliebte Wohngegend für Künstler. Da mit der Einge­meindung die Gefahr bestand, dass typische Ortskerne ihr Gesicht verlieren, ließ der Museums­leiter Otto Richter 1899/1900 Künstler beauf­tragen, diese zu malen. Um die 30 Bilder sind entstanden, ein Teil davon ist der Ausstellung zu sehen. Vor der Einge­meindung sind zum Teil Fotoserien angefertigt worden, um zu dokumen­tieren, wie sich die Orte entwi­ckelt haben. So ist z.B. eine solche Serie über Pieschen zu sehen, die von 1861 bis 1889 Auskunft gibt über Schulen, die Feuer­wache, das Armenhaus.

Die Elbe spielt natürlich eine Rolle, das Leben am und mit dem Fluss – 27 Ortsfluren berühren direkt die Elbe. Das Modell einer Schiffs­mühle weist auf die gewerb­liche Nutzung des Flusses hin.

»Das Schwie­rigste war, mich zu entscheiden, was gezeigt wird«, sagt Kurator Friedrich Reichert. Das Stadt­museum Dresden verfügt über umfang­reiche topogra­fische Sammlungen. Darunter befinden sich rund 10.000 Ansichts­karten, allein 3.700 Exemplare aus seinen Sammlungen überließ Horst Milde 2004 der Stadt. Dazu kommen rund 500 Stadt­pläne, Tausende Malereien und Grafiken. Ausge­stellt werden könne aber immer nur ein Bruchteil.

Bis Mitte August inter­es­sierten sich rund 7.000 Besucher für die Ausstellung »Mosaik der Großstadt«.

Christine Pohl

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Kontakt & weitere Infos

www.stadtmuseum-dresden.de

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