Und wenn der Baum brennt, kommt die Feuerwehr

Veröffentlicht am Mittwoch, 6. Dezember 2017

Bei der Dresdner Berufsfeuerwehr könnte Weihnachten oder Silvester der Kaffee kalt werden, denn die Kameraden sind im Einsatz, während andere feiern. Da muss der Adventskranz oder der Weihnachtsbaum gelöscht werden, oder der Brand auf dem Balkon, verursacht von einer Silvesterraktete.

In der weihnachtlich geschmückten Feuerwache Übigau warten Oberbrandmeister Maik Fellenberg, Oberbrandmeister Jens Etzold und Brandamtmann Holger Ettrich auf ihren Einsatz. Foto: Trache

In der weihnachtlich geschmückten Feuerwache Übigau warten Oberbrandmeister Maik Fellenberg, Oberbrandmeister Jens Etzold und Brandamtmann Holger Ettrich auf ihren Einsatz.

Foto: Trache

Wenn andere feiern, sind die Kameraden der Berufs­feu­erwehr Dresden rund um die Uhr im Einsatz. Aber: »Im Grund genommen sind Weihnachten oder Silvester Tage wie andere auch«, sagt Rainer Jonas, Haupt­brand­meister der Dresdner Berufs­feu­erwehr. »Dennoch herrscht auf unseren fünf Feuer­wachen zu Weihnachten eine ganz eigene Atmosphäre. Auch das gemeinsame Essen zu Heilig Abend findet in einer ganz beson­deren Stimmung statt.« Versucht wird, dass Feuer­wehr­leute mit kleinen Kindern möglichst bei ihrer Familie sein können. Die Feuer­wachen werden weihnachtlich geschmückt mit Schwib­bögen und Weihnachts­bäumen. Einige Pyramiden wurden vor Jahrzehnten von Kameraden selbst gebaut und werden immer wieder aufge­stellt.
In der Weihnachtszeit müssen die Kameraden auch mal einen brennenden Advents­kranz löschen. »Aber auch zu Heilig­abend, dem Fest der Liebe, wird gestritten und es kommt zu Verlet­zungen. Auch zu Weihnachten wird gestorben, sei es bei Verkehrs­un­fällen oder zu Hause, und wir müssen die Wohnungstür öffnen«, berichtet Rainer Jonas über verschiedene Rettungs­ein­sätze. Die Feuer­wehr­leute erleben auch entspannte Momente: »Manchmal bekommen wir eine Tasse Kaffee oder Plätzchen angeboten.« Zu Silvester geht es für die Feuerwehr weniger besinnlich zu. »Ab mittags sind wir nahezu ununter­brochen im Einsatz. Es ist meist nichts Großes, aber viele kleinere Brände, die permanent gelöscht werden müssen. Sei es, dass Blitz­knaller in privaten Brief­kästen oder auch in Postbrief­kästen explo­dieren. Wenn wir diese löschen müssen, ist die Post da drin natürlich hin­über. Ab Mitter­nacht werden wir auch immer wieder zu Wohnungs­bränden gerufen, weil Silves­ter­ra­keten durch die Fenster­scheibe flogen oder Balkons in Brand steckten.« So brannten z. B. 2016 auf dem Balkon in der 9. Etage der Herzberger Straße eine Markise und abgestellte Gegen­stände. Rainer Jonas rät, beim Verlassen der Wohnung zu Silvester alle Fenster richtig zu schließen, auch nicht anzukippen. Zusätzlich sollten die Jalousien herun­ter­un­ter­ge­lassen werden. Advents­kränze und auch Weihnachts­bäume mit brennenden Kerzen sollten nie unbeauf­sichtigt gelassen werden. Sein Tipp für echte Kerzen am Baum: Anzünden von oben nach unten und von innen nach außen, gelöscht wird in umgekehrter Reihen­folge.

Christine Pohl

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