Dialog zwischen Musik, Kunst und Architektur

»Kunst am Bau« auf der Dresdner Haydnstraße

Veröffentlicht am Donnerstag, 11. Juni 2015

Die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt (WGJ) hatte am 12. Mai 2015 zur Einweihung des Fassaden-Kunstwerks des brasilianischen Künstlers Fernando Vilela am Neubau Haydnstraße 33–35 eingeladen. Auf vier Etagen und über 44 Balkonbrüstungen erstreckt sich das Kunstwerk, dem die Werke Joseph Haydns zugrunde liegen, als eine Symbiose zwischen Architektur und Kunst.

Striesen. Am Nachmittag des 12. Mai 2015 verwan­delte sich die Haydn­straße in eine kleine Festmeile. Die Wohnungs­ge­nos­sen­schaft Johann­stadt (WGJ) hatte zur Einweihung des Fassaden-Kunst­werks des brasi­lia­ni­schen Künstlers Fernando Vilela am Neubau Haydn­straße 33–35 einge­laden. Auf vier Etagen und über 44 Balkon­brüs­tungen erstreckt sich das Kunstwerk, dem die Werke Joseph Haydns zugrunde liegen, als eine Symbiose zwischen Archi­tektur und Kunst.

Viele Anwohner, neue Mieter und Mitar­beiter der Wohnungs­ge­nos­sen­schaft waren gekommen. Die WGJ-Vorstände Thomas Dittrich und Alrik Mutze konnten zudem mehrere promi­nente Gäste begrüßen, so den Kultur­at­taché der Brasi­lia­ni­schen Botschaft, Daniel Perreira Lisboa, den amtie­renden Oberbür­ger­meister Dirk Hilbert, den Künstler Fernando Vilela aus Sao Paolo und den Dresdner Archi­tekten Dirk Friedrich Sehmsdorf. Ein Trio aus Musikern der Dresdner Philhar­monie leitete mit Musik von Haydn zu den Grußworten über. Während Lisboa und Hilbert die inter­na­tionale Bedeutung des Kunst­werks für Dresden hervor­hoben und würdigten, gaben der Künstler und der Architekt vertie­fende Erläu­te­rungen zum Entstehen des Kunst­werks. »Ein Kunstwerk an der Fassade eines Gebäudes sollte im Dialog mit dem Bauwerk, mit seinen Bewohnern, mit der Stadt und ihren Bürgern gedacht werden. In dieser Arbeit strebe ich gemeinsam mit dem Archi­tekten nach einem zeitge­nös­si­schen Umgang mit dem Werkstoff Metall. Wir haben bewusst versucht, den dekora­tiven Effekt der Wieder­holung zu vermeiden – der oft auf Fassaden angewandt wird – und erfanden im Gegensatz dazu eine in der Musik inspi­rierte visuelle Erzählung«, so Vilela. Die Lesart des Kunst­werks kann dabei sowohl von links nach rechts als auch umgekehrt erfolgen. »Der große Baukörper mit seinen 58 Wohnungen wird durch Fassa­denrück- und Vorsprünge der Loggien rhyth­misch gegliedert«, erklärte Architekt Sehmsdorf. Struktur erhält der Baukörper zudem durch seine diffe­ren­zierte Horizon­tal­glie­derung und die Anordnung der Eingänge und Durch­fahrten. All dies waren Voraus­set­zungen, einschließlich der finan­zi­ellen Entscheidung der WGJ zugunsten von »Kunst am Bau«, um dieses Kunstwerk überhaupt schaffen zu können, so Sehmsdorf. Er hatte den Künstler, dessen Arbeiten er als Architekt bereits einige Jahre kannte, zur künst­le­ri­schen Gestaltung seines Wohnneubaus einge­laden.

Das Ergebnis kann nun von jedermann bewundert werden. Dresden ist, auch wenn es für manchen erst auf den zweiten Blick deutlich wird, um ein weiteres bedeu­tendes inter­na­tio­nales Kunstwerk reicher.

Steffen Dietrich

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