Hochwasserschutz nach 15 Jahren

Veröffentlicht am Dienstag, 10. Oktober 2017

Im August 2002 flutete die Elbe Teile von Laubegast und Leuben. Wie ist der Hochwasserschutz seitdem vorangekommen? Wie kann z. B. die Villacher Siedlung oder das Laubegaster Ufer geschützt werden?

Leuben/Laubegast. »Land unter« hieß es in vielen Teilen Dresdens im August 2002. Rund 1,3 Milli­arden Euro betrug die Schadens­bilanz. Laubegast wurde damals zur »Insel«, vom Wasser umflossen. Wie sieht es nach 15 Jahren mit dem Hochwas­ser­schutz aus? Die jüngste Erfolgs­meldung in Dresden betraf die Ortsteile Kemnitz, Stetzsch, Gohlis und Cosse­baude. Hier wurde eine fünf Kilometer lange Hochwas­ser­schutz­linie Mitte August übergeben. Mit der Inves­tition von 39 Millionen Euro ist sie eine der größten öffent­lichen Hochwas­ser­schutz­an­lagen in der Landes­haupt­stadt. In Dresden wurden durch die Landes­haupt­stadt und den Freistaat seit 2002 rund 160 Millionen Euro in den Hochwas­ser­schutz inves­tiert.

In den vergan­genen Jahren wurden im Ortsamts­be­reich Leuben vor allem die Schäden an den betrof­fenen Straßen behoben. Nach dem erneuten Hochwasser von 2013, bei dem Laubegast und Zschieren erneut zur Insel wurden, betraf das u. a. solche Großbau­stellen wie an der Ber­thold-Haupt-Straße zwischen Ulmen­straße und Meußlitzer Straße, Sanie­rungen in Alttol­kewitz und Öster­reicher Straße oder an der Pirnaer Landstraße. Laufende Baumaß­nahmen betreffen Schulen, Kinder­tages­stätten und Grünan­lagen, infor­miert das Umweltamt auf Anfrage der »Leubener Zeitung«. »Von den 2013 geschä­digten Klein­gärten wurde ein Teil insbe­sondere entlang des Leubener Wiesen­ab­zugs­grabens, aber auch entlang der Lockwitz bereits zurück­gebaut. Weitere Rückbauten im Abfluss­gebiet der Elbe im Altelbarm werden gemäß Stadt­rats­be­schluss vom Juli 2015 noch angestrebt. Gerade durch den Rückbau von Klein­gärten im Altelbarm konnte ein wichtiger Beitrag zur Abfluss­ver­bes­serung in diesem Landschafts­be­reich geleistet werden«, heißt es aus dem Umweltamt.

In der Geneh­mi­gungs­phase befindet sich die sogenannte Maßnahme M30 aus dem Hochwas­ser­schutz­konzept des Freistaates von 2004 zum Schutz für die Villacher Siedlung vor Hochwasser aus dem Altelbarm. Parallel laufen die Unter­su­chungen, wie durch eine Höher­legung der Salzburger Straße der Stadtteil Laubegast im Hochwas­serfall besser erreicht werden kann.
Schwierig ist die Situation am Laube­gaster Ufer. Auf der Suche nach einer Lösung für dessen Schutz erfolgte 2012/13 eine aufwendige Bürger­be­tei­ligung mit verschie­denen Hochwas­serforen unter dem Motto »Leben mit dem Fluss«. Die Planungen für damals erarbeitete Vorschläge konnten noch nicht beginnen, »weil die Abstim­mungen zwischen der Stadt zum Betrieb der mobilen Elemente für alle in der Stadt befind­lichen Hochwas­ser­schutz­an­lagen des Freistaates noch nicht abgeschlossen sind«, erklärt das Umweltamt. Und weiter: »Hier konnte in diesem Jahr mit dem Stadt­rats­be­schluss zur Betriebs­ver­ein­barung mobile Elemente für die Dresdner Innen­stadt ein wichtiger Schritt getan werden. Jetzt muss diese Verein­barung noch für die Hochwas­ser­schutz­an­lagen in Pieschen/Mickten und in Cosse­baude erweitert werden.«

Christine Pohl

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