Von der Schmökerecke zum Medienzentrum

Grundschulen werden mit professionellen Schulbibliotheken ausgestattet

Veröffentlicht am Samstag, 19. August 2017

Die Stadtverwaltung stellt 100.000 Euro bereit, um zunächst 20 Grundschulen in Dresden mit einer Schulbibliothek auszustatten. Das Know-how kommt von den Städtischen Bibliotheken.

Eine eigene Bibliothek zu haben, ist der Wunsch vieler Schulen. Das Kreuzgymnasium verfügt über eine multifunktionale Leselandschaft: Rund 12.000 Medien stehen bereit sowie sechs PC-Arbeitsplätze für die Internetrecherche. Foto: Pohl

Eine eigene Bibliothek zu haben, ist der Wunsch vieler Schulen. Das Kreuzgymnasium verfügt über eine multifunktionale Leselandschaft: Rund 12.000 Medien stehen bereit sowie sechs PC-Arbeitsplätze für die Internetrecherche.

Foto: Pohl

Die meisten Mädchen und Jungen lieben Geschichten – ob erzählt oder vorge­lesen. Können sie selbst lesen, steht ihnen die Welt der Bücher, der Medien und des Wissens offen. Schul­bi­blio­theken erleichtern den Weg zum Buch, fördern Lesespaß und Lern­erfolg. Das hat der Dresdner Stadtrat erkannt und die Städti­schen Biblio­theken beauf­tragt, die Dresdner Schulen bei der Einrichtung von eigenen profes­sio­nellen Biblio­theken zu unter­stützen. »Ermög­licht wird das durch den Haushalts­be­schluss, der für 2017 und 2018 100.000 Euro für das Projekt bereit­stellt«, sagte Bürger­meis­terin Annekatrin Klepsch bei der Vorstellung des Vorhabens. Nach dem Motto »kurze Wege für kurze Beine« soll bei den Grund­schulen begonnen werden. Dabei soll an Vorhan­denes angeknüpft werden, denn in etlichen Schulen gibt es bereits eine Buchaus­leihe oder eine Leseecke. »Wir bringen unser profes­sio­nelles Know-how ein und setzen vor Ort auf ehren­amt­liche Kräfte, die z. B. die Öffnungs­zeiten und die Führung der Bibliothek absichern«, erklärte Prof. Dr. Arend Flemming, Direktor der Städti­schen Biblio­theken.

Jede Bibliothek erhält eine Grund­aus­stattung mit rund 250 Büchern, darunter Sach- und Fachli­te­ratur sowie unter­richts­un­ter­stüt­zende Literatur. Ziel ist, Lehrplan und Biblio­theks­arbeit zu verbinden. Vorstellbar ist auch, die Bibliothek als Lehrraum zu nutzen. Zahlreiche Titel der »Was ist was?«-Reihe werden ebenso vertreten sein wie die drei Bände der Reihe »Eintritt frei« mit den Schwer­punkten Tiere, Pflanzen und Weltkultur. Das Angebot richtet sich vorrangig an Schüler der Klassen­stufe 3 und 4, aufbauend auf das Projekt »Lesestark«, das sich an die ersten beiden Klassen­stufen wendet. Geplant sind auch verschiedene Veran­stal­tungen. Der Anspruch besteht, aus einer gemüt­lichen Leseecke zum Schmökern weit mehr zu machen: ein Medien- und Infor­ma­ti­ons­zentrum der Schule, einen Ort des Lernens, des Lesens und der Kommu­ni­kation. Natürlich soll die Bibo auch eine Ruheoase und ein Entspan­nungsort werden, in dem man gern seine Freizeit verbringt.

Nach den Herbst­ferien, am 16. Oktober 2017, sollen die ersten neuen Schul­bi­blio­theken einge­weiht werden: in der 113. Grund­schule in Johann­stadt, der 43. Grund­schule »Thomas Müntzer« in Pieschen, in der Grund­schule Schönfeld in Weißig, der 129. Grund­schule in Strehlen sowie der 81. Grund­schule in Plauen. Sie werden von der jewei­ligen Bibliothek im Stadtteil unter­stützt. Bis zum Start ins Schuljahr 2018/19 werden insgesamt 20 Grund­schulen von dem Projekt profi­tieren.

Die Biblio­theken vor Ort sind ein wichtiger Ansprech­partner. Viele Mädchen und Jungen aus Kinder­ein­rich­tungen und Schulen des Stadt­teils kennen »ihre« Bibliothek bereits von Lesungen oder anderen Aktionen.

Ob die Schul­bi­blio­theken eine Erfolgs­ge­schichte werden, steht und fällt auch mit engagierten Betreuern. Um ihnen das notwendige Fachwissen zu vermitteln, werden von der zentralen Projekt­leitung Fort- und Weiter­bil­dungen koordi­niert.

Christine Pohl

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