Ein anregendes Ortsmosaik

950 Jahre Geschichte im „Stadtteilbuch Löbtau“

Veröffentlicht am Samstag, 24. Februar 2018

Die AG »Löbtauer Geschichte« hat mit Annette Dubbers und dem Umweltzentrum Dresden e. V. das 20. Stadtteilheft herausgebracht. Es widmet sich im 950. Jubiläumsjahr dem Stadtteil Löbtau.

Eine Broschüre zum 950. Jubiläum setzt Löbtauer Geschichte wieder ins Bild. HIer ein Blick auf das Löbtauer Rathaus an der Tharandter Straße um 1900.

Foto: Archiv/Repro Annette Dubbers

Löbtau. Die Stadt­teil­bro­schüre »Löbtau – Aus der Geschichte eines Dresdner Stadt­teils« wird am 13. März 2018 zur Auftakt­ver­an­staltung der Löbtauer Runde/­Löbtop-Kultur e. V. anlässlich des 950-jährigen Ortsju­bi­läums, aus der Taufe gehoben werden.

»Anhand von Bildern, Dokumenten, Geschichten, Episoden und knappen histo­ri­schen Erläu­te­rungen wollen wir ein Gefühl für das Leben und Bauen im Stadtteil einst und heute vermitteln«, erklärt Marlis Goethe von der kleinen »AG Löbtauer Geschichte«, die zusammen mit Annette Dubbers und dem Umwelt­zentrum Dresden e. V. Mither­aus­ge­berin des Buches ist.

Auf 72 Seiten entfaltet sich ein anregend buntes Ortsmosaik. Es wird das alte Dorf der Bauern und Gärtner beschrieben, aufge­zeigt, wie aus Mühlen an der Weißeritz Manufak­turen und mit Einzug der Dampf­kraft schließlich große indus­trielle Werke wurden. Deren Arbeiter brauchten Wohnungen, und so entstand ab Ende des 19. Jahrhun­derts der Arbei­ter­vorort Löbtau mit seinen reich verzierten Würfel­häusern. Gebaut nach Plänen des Geometers Emil Überall soll er zu den schönsten im Land gehört haben. Ab Anfang des 20. Jahrhun­derts wurden die Häuser schlichter. Auf Licht, Luft und Grün legten die nun meist genos­sen­schaft­lichen Bauherren viel Wert.

Vorwiegend Arbeiter, Angestellte und deren Familien lebten im Ort. Und sie machten in bunt, rot und vielfältig. Allein über 30 Vereine mit kirch­lichen, sport­lichen, politi­schen oder kultu­rellen Ambitionen sorgten für Gesel­ligkeit. Es gab große Ballhäuser und an fast jeder Ecke Gaststätten. KPD, SPD und nach 1933 die NSDAP waren spürbar präsent.

Der Leser erfährt, wie die Kriege der vergan­genen Jahrhun­derte dem Ort nahe der sächsi­schen Haupt­stadt zu schaffen machten. Vom Leben in der DDR und in unserer Zeit wird erzählt.
Die Broschüre hat nicht den Anspruch, eine Chronik zu sein.

»Es würde uns freuen, wenn wir mit unserer Arbeit ein wenig zur weiteren Beschäf­tigung mit Löbtau beitragen und den Lesern etwas Freude beim Ansehen und Lesen bereiten würden,« resümiert Sonja Schmidt von der AG Löbtau. Die Broschüre wurde von der Stiftung für Kunst und Kultur der Stadt­spar­kasse Dresden sowie der Landes­haupt­stadt Dresden gefördert. Sie ist erhältlich in allen Buchhand­lungen, in der Brief­mar­ken­ga­lerie Malter­straße 30, im Presse- und Schreib­wa­ren­laden »Meschke und Komm«, Kessels­dorfer Straße 24, sowie zu den Öffnungs­zeiten im Stadt­teil­laden von Löbtop e. V. auf der Deubener Straße 24.

Annette Dubbers/Steffen Dietrich

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