Baustart für die Stadtbahn 2020

Dresdner Verkehrsbetriebe starten Verkehrsprojekt

Veröffentlicht am Samstag, 11. März 2017

Zwischen Strehlen und Löbtau entsteht eine neue moderne Gleistrasse für die »Stadtbahn 2020«. Am 1. März 2017 begannen dafür die Bauarbeiten in der Oskarstraße. Im ersten Bauabschnitt wird auf 1.200 Meter Länge ein neues Doppelgleis verlegt.

Die Blau-rote Lichtskulptur schmückte seit Jahren die Verkehrsinsel am Gustav-Adolf-Platz. In Vorbereitung auf die Bauarbeiten zur neuen Gleistrasse in der Oskarstraße wurde sie Mitte Februar nach Altstrehlen versetzt. An dem neuen Standort in der Nähe des Kaitzbaches soll das Kunstwerk von Kerstin Franke-Gneuß besser zur Geltung kommen. Ab März 2018 wird die Stadtbahn mitten durch das begrünte Rondell fahren. Foto: Ziegner

Die Blau-rote Lichtskulptur schmückte seit Jahren die Verkehrsinsel am Gustav-Adolf-Platz. In Vorbereitung auf die Bauarbeiten zur neuen Gleistrasse in der Oskarstraße wurde sie Mitte Februar nach Altstrehlen versetzt. An dem neuen Standort in der Nähe des Kaitzbaches soll das Kunstwerk von Kerstin Franke-Gneuß besser zur Geltung kommen. Ab März 2018 wird die Stadtbahn mitten durch das begrünte Rondell fahren.

Foto: Ziegner

1. März 2017, Oskar­straße, Halte­punkt Strehlen: Stahl trifft auf Ashalt. Zum Start des Verkehrs­pro­jektes »Stadtbahn 2020« wird symbo­lisch das erste Loch in die Fahrbahn gepickert, Staats­se­kretär Stefan Brangs vom Sächsi­schen Minis­terium für Wirtschaft und Arbeit steuert die Bauma­schine. Ein Stückchen weiter sind schon Straßen­ab­schnitte aufge­rissen, rollen die Bagger…

Nach jahre­langer Vorarbeit und Planung soll jetzt die moderne Gleis­trasse zwischen Strehlen und Löbtau Wirklichkeit werden. Zu den guten Wünschen zum Baustart gehörte vor allem, dass das Projekt erfolg­reich und unfallfrei umgesetzt wird. DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach hofft, dass in einem Jahr die Menschen die neue Stadtbahn nutzen können. Am Halte­punkt Strehlen soll dann erstmals der direkte Anschluss zwischen Stadtbahn und S-Bahn herge­stellt sein.

Straßen- und Tiefbau­amts­leiter Prof. Reinhard Koett­nitz zitierte Schiller: »Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns endlich Taten sehen. Fangt an!«

Was passiert im Einzelnen?

Die neue Gleis­trasse zwischen Strehlen und Löbtau wird in vier Bauab­schnitten reali­siert. Künftig sollen Straßen­bahnen vor allem im Bereich der TU Dresden die stark frequen­tierten Busse der jetzigen Linie 61 entlasten und später ersetzen. Zunächst wird auf 1,2 Kilometer Länge von der Lockwitzer Straße ab Einmündung Lanner­straße über Wasaplatz und Oskar­straße bis zur Tiergar­ten­straße westlich der Halte­stelle Querallee gebaut. Für diesen ersten Bauab­schnitt stellt der Freistaat fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Zunächst werden Strom-, Gas-Wasser, Abwasser- und Kommu­ni­ka­ti­ons­lei­tungen erneuert. Techno­lo­gisch anspruchsvoll ist die Verlegung der Haupt­fern­wär­me­leitung unter der Oskar­straße, denn die Versorgung der Haushalte muss immer gewähr­leistet sein. Danach verlegen die Gleis­bauer 1.200 Meter Doppel­gleis. Die Schienen werden vibra­ti­ons­ge­dämmt auf einem Beton­oberbau befestigt. Diese Variante hat sich laut DVB bewährt.

Für ein sicheres Ein- und Aussteigen werden die Halte­stellen Wasaplatz, Halte­punkt Strehlen und Querallee stadt­ein­wärts barrie­refrei ausgebaut. Dazu kommen Fahrgast­un­ter­stände, Sitzge­le­gen­heiten und elektro­nische Abfahrts­tafeln. Zur Strom­ver­sorgung der Straßenbahn wird ein neues Gleich­rich­ter­un­terwerk im Hof des ehema­ligen Bahnhof­ge­bäudes Strehlen errichtet. Auch die Situation für Radfahrer soll sich verbessern: So werden Radschutz­streifen angelegt und 24 überdachte Fahrrad-Stell­plätze am Halte­punkt Strehlen geschaffen.

Das Bahnhof­ge­bäude ist derzeit herun­ter­ge­kommen und bietet einen unansehn­lichen Anblick. Die dringend notwendige Sanierung ist geplant. Danach werden moderne Büroräume zur Verfügung stehen. Für die Straßen­bahn­fahrer wird hier ein Ablöse­punkt entstehen.

Verbesserte Mobilität

Rund 30.000 Fahrgäste passieren täglich mit Bus und Bahn den Wasaplatz. Mehr als 3.000 von ihnen mussten beim Umsteigen von der Bahn in den Bus und umgekehrt lange Wege zurück­legen. Das erfolgt künftig am Halte­punkt Strehlen komfor­tabler: ebenerdig und am gleichen Bahnsteig, dazu kommt die Verknüpfung zur S-Bahn.

Christine Pohl

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