Filzwerkstatt

Handwerk selbst erlebt

Veröffentlicht am Montag, 16. April 2018

Im Palitzschhof können alte Handwerkstechniken erlernt werden. Die Prohliser Zeitung stellt diese in loser Folge vor.

Simone Galonska (l.) zeigt Beate Peter und Gisela Arlt die richtige Filztechnik. Foto: Trache

Simone Galonska (l.) zeigt Beate Peter und Gisela Arlt die richtige Filztechnik.

Foto: Trache

Simone Galonska, Leiterin der Filzwerk­statt im Palitzschhof, begann vor 20 Jahren, sich mit dem Filzen, einer der ältesten Handwerks­künste, zu beschäf­tigen. Von Kurs zu Kurs, die sie selbst besuchte, lernte sie immer mehr Kniffe und sammelte mehr und mehr Erfah­rungen im Umgang mit der Schafs­wolle. Im Palitzschhof bietet sie regel­mäßig das Filzen als Workshop an, bei zahlreichen Ferien­an­ge­boten oder während der Famili­en­sonntage. Gisela Arlt, Teilneh­merin eines Workshops, besuchte das winter­liche Hoffest im Palitzschhof, kam beim Filzen aber nicht zum Zuge, da es an diesem Tag bei vielen Besuchern sehr gefragt war. Im Kursheft entdeckte sie den Termin an einem Donners­tag­abend und nahm noch eine Bekannte mit. In kleiner Runde konnte sich Leiterin Simone Galonska um die Teilneh­me­rinnen indivi­duell kümmern, ihnen Tipps geben und Kniffe zeigen, im optimalen Umgang mit Schafs­wolle, Wasser und Seife und der richtigen Technik alles zusammen mit den Händen zu bearbeiten. So schätzte auch Beate Peter diese Anleitung sehr. In den zwei Stunden entstanden verschiedene gefilzte Blüten, die als Dekoration zu Hause einen Platz finden werden. Friederike (16) war auf der Suche nach einem Geburts­tags­ge­schenk für ihre Freundin Celine (16) und wurde im Programmheft der Jugend­kunst­schule fündig. »Ich wollte ihr etwas schenken, was wir beide gemeinsam machen können. Wir haben früher in der Schule schon einmal gefilzt und ich wusste, dass das uns beiden Spaß macht“, erzählt Friederike. »Es ist praktisch, für das Filzen einen Workshop zu besuchen. Für zu Hause ist der Aufwand mit all den Materialien doch etwas groß.« »Filzen ist ein Handwerk, das man kaum aus Büchern lernen kann«, so Simone Galonska. »Fachliche Anleitung ist schon nötig. Man muss entspre­chende Erfah­rungen sammeln und ein Gespür für den Umgang mit den Materialien entwi­ckeln. Im Kurs kann man außerdem auch Anregungen von den anderen Teilnehmern mitnehmen.« Außer Blüten können durch das Filzen vielfältige weitere Objekte entstehen: Haarschmuck, Ketten, Armbänder oder auch Bälle, Filzbilder oder Fenster­bilder. Auch Handy- oder Umhän­ge­ta­schen können sich Fortge­schrittene filzen. Simone Galonska ist in Sachsen gut vernetzt. Einmal im Jahr treffen sich die Frauen zu einem gemein­samen Workshop. Die Ergeb­nisse stellen sie zum Teil während des Wollfestes aus, das seit nunmehr 15 Jahren stets am letzten Sonntag im April in Bad Schandau statt­findet.

Claudia Trache

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