Jugendhaus P.E.P.: »Wer zu uns kommt, ist willkommen«

Veröffentlicht am Freitag, 13. November 2015

Das Jugendhaus P.E.P. am Rudolf-Bergander-Ring ist wohl eines der ältesten Jugendhäuser in Dresden. Die Wurzeln liegen in den 80er Jahren, 1987 entstand das Jugendcafé P.E.P., aus dem schließlich Anfang der 90er Jahre das Jugendhaus P.E.P. wurde. Wir stellen das Jugendhaus vor.

Das Jugendhaus P.E.P am Rudolf-Bergander-Ring 5 direkt neben der 128. Oberschule ist wohl eines der ersten Jugend­häuser in Dresden. Thomas Kny, seit 2003 einer der beiden Sozial­ar­beiter, kann sich gut an die Entste­hungs­ge­schichte erinnern. »In den 80er Jahren holte ein Sozial­diakon der evange­li­schen Kirche in Prohlis Jugend­liche von der Straße in die Junge Gemeinde. Punks, verschiedene Musik­bands, die zum Teil vom damaligen Regime Auftritts­verbot erhielten, und Jugend­liche, die sich gegen dieses Regime auflehnten, waren darunter«, erzählt der 48-Jährige, der damals durch die Musik und eine Clique dazukam. 1987 entstand daraus das Jugendcafé P.E.P., das im Rahmen der gemein­de­of­fenen Arbeit betrieben wurde, aber nicht nur Junge Gemeinde war. Anfang der 90er Jahre wurde daraus das Jugendhaus P.E.P. mit seinem heutigen Standort. Gemeinsam mit Sozial­ar­bei­terin Ramona Huger öffnet Thomas Kny von Dienstag bis Donnerstag 16 bis 21 Uhr den offenen Treff für 12- bis 27-Jährige.

Das Jugendhaus hält typische Freizeit­an­gebote wie Tisch­tennis, Billard, Dartspiel, Fußball­kicker und Spiel­kon­solen bereit. Daneben hat es eine große Sammlung an Brett­spielen und Karten­spiele. Wer möchte, kann sich auch ganz gemütlich in eine Ecke setzen und sich einfach mitein­ander unter­halten. »Wir richten uns mit unserem Angebot ganz nach den Wünschen unserer Gäste«, so Ramona Huger. Während es vor ein paar Jahren freitags im P.E.P eine Disko gab, ist dafür zurzeit kein Bedarf. Eine Hallo­ween­party wurde aber auch in diesem Jahr gefeiert. Bereits seit mehreren Jahren läuft ein Kochprojekt. Pro Tag sind etwa drei junge Leute in der Küche und kochen etwas aus den Zutaten, die sie von der Dresdner Tafel erhalten. »Das Kochen ist oft ein guter Anlass, um ganz zwanglos mitein­ander zu reden«, so die Erfahrung der Sozial­ar­bei­terin. Mitein­ander ins Gespräch kommen, den Jugend­lichen zuhören und sie nicht gleich in irgend­welche Schub­laden zu stecken, ist eine Devise der beiden Betreuer. Sie haben ein breit gemischtes Publikum, auch wenn sich die Leute nicht immer leiden können. »Wer zu uns kommt, ist willkommen«, so Thomas Kny. »Die Begegnung so unter­schied­licher, auch kulturell verschie­dener Jugend­licher entschärft nach und nach Vorur­teile. Das wirkt sich auch positiv auf den sozialen Frieden im Stadtteil aus.«

Die Sozial­ar­beiter werden oft zu Vertrauens- und Beratungs­per­sonen. Sie unter­stützen die Jugend­lichen bei Konflikten mit den Eltern, bei Schulden- oder Drogen­pro­blemen, haben aber auch ein offenes Ohr beim ersten Liebes­kummer oder bei Schei­dungs­pro­blemen. Bei Bedarf vermitteln sie an die entspre­chenden Einrich­tungen. Nicht selten begleiten sie die Jugend­lichen beim ersten Termin auf die Ämter. Im Vorder­grund aber steht der Freizeitspaß, bekräf­tigen Thomas Kny und Ramona Huger.

Claudia Trache

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