Weichenstellung für mehr Kultur?

Im Gespräch mit Orts­amtsleiter Jörg Lämmerhirt über Vorhaben 2018

Veröffentlicht am Donnerstag, 25. Januar 2018

Was ist für 2018 in Leuben und Laubegast geplant, in welche Bereiche im Ortsamtsgebiet wird investiert? Ortsamtsleiter Jörg Lämmerhirt antwortet auf Fragen der »Leubener Zeitung«.

Auch im Jahr 2018 setzt sich Orts­amtsleiter Jörg Lämmerhirt für die Entwicklung seines Orts­amts­bereichs ein. Darüber spricht er im Interview mit der Redak­teurin Claudia Trache.

2017 fand in Leuben ein Bürgerforum im Zusammenhang mit der Dresdner Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2025 statt. Dabei ging es u. a. um Treffpunkte für Anwohner. Die ehemalige Staatsoperette könnte ein solcher Ort sein. Wie wird sie künftig genutzt?

Die Stadt­ver­waltung hat geprüft, ob sie als Schul­standort in Frage kommt. Diese Option wird nicht weiter verfolgt. Für ein Gymnasium ist das eigent­liche Grund­stück zu klein und hinzu­zu­kau­fende Grund­stücke liegen im Überschwem­mungs­gebiet. Eine Oberschule ist im Umfeld vorhanden und auch eine Grund­schule wird nicht benötigt. Insbe­sondere der Kopfbau der ehema­ligen Operette ist ein wichtiger Anker im Stadtteil. Daher ist es denkbar, neben dem Putja­tinhaus, das an seine Kapazi­täts­grenzen gekommen ist, ein zweites Stadt­teil­kul­turhaus aufzu­bauen. Dabei steht die Frage, wie man mit dem restlichen Grund­stück umgeht. Weitere Ideen wollen wir gern mit den Leubenern gemeinsam entwi­ckeln.

Als einen weiteren Ort der Begegnung wünschen sich die Leubener, dass sich der Kiessee zum Naherholungsgebiet entwickelt, verbunden mit der Aufhebung des Badeverbots. Darf 2018 gebadet werden?

Ich sehe dafür künftig gute Chancen. Im Ortsbeirat wird am 31. Januar 2018 dazu eine Vorlage der Stadt vorge­stellt, die die Vision eines Naherho­lungs­ge­bietes beinhaltet. Das wird Auftakt zu einer größeren Diskussion für eine nachhaltige Entwicklung sein. Rein aus juris­ti­schen Gründen ist es aller­dings 2018 noch nicht möglich, das Badeverbot aufzu­heben.

Jugendliche und junge Erwachsene suchen Treffpunkte im öffentlichen Raum im eigenen Stadtteil, wo sie sich ungestört und unkompliziert begegnen können. Welche Möglichkeiten gibt es im Orts­amtsbereich Leuben?

Im Orts­amtsbereich Leuben gibt es da viele Poten­tiale, vor allem im Bereich des Altel­barmes. Während in den 70er und 80er Jahren die Jugend­lichen integraler Bestandteil der Wohnge­biete und Innenhöfe waren, wird die Jugend heute immer mehr an den Rand gedrängt. Wichtig ist, dass wir alle akzep­tieren, dass Jugend­liche Freiräume brauchen und Jugend­liche sollten beachten, in welchem Umfeld sie sich bewegen. Es kommt auf gegen­seitige Rücksicht­nahme an. Ich bin sehr froh, dass wir seit ein paar Jahren auch in Leuben wieder auf die Zusam­men­arbeit mit Street­workern zurück­greifen können. Sie erkennen die Themen der Jugend­lichen schneller. Gemeinsam mit ihnen können wir Ideen entwi­ckeln, die umsetzbar sind.

Im März 2017 wurde der Bau einer neuen Sporthalle für die 95. Grundschule beschlossen, die zunächst zu klein geplant worden sein soll, wie der Ortsbeirat monierte. Inwieweit wurden dessen Änderungsideen berücksichtigt?

Die nötigen Umpla­nungen sind inzwi­schen erfolgt, sodass im März dieses Jahres mit dem Neubau, der unter anderem nun größere Umklei­de­räume beinhaltet, begonnen werden kann. Die alte Halle bleibt bestehen. Die Freifläche wurde optimiert, sodass das geplante Kleinfeld ander­weitig einge­ordnet wird. Die Einweihung der neuen Halle ist für Frühjahr 2019 geplant.

Welche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Hochwasserschutz-Vorsorge sind in diesem Jahr geplant?

Für die Maßnahme zum Schutz von Laubegast vor Elbhoch­wasser aus dem Altelbarm (M30 – Tiroler Straße) warten wir auf den Geneh­mi­gungs­be­scheid der Landes­di­rektion. Wenn dieser im ersten Halbjahr 2018 kommt, ist ein Baubeginn 2019 realis­tisch. An der Techni­schen Hochschule Nürnberg wurden im vergan­genen Jahr die Arbeiten an einem neuen Modell abgeschlossen, das den Elbraum abbildet. Mit diesem sogenannten 2D-HN-Modell Elbe des Freistaates Sachsen können nun in Halb-Meter-Schritten und grund­stücks­genau Wasser­stände simuliert werden. Im Vergleich zum Modell von 2008 sind die techni­schen Möglich­keiten nun kompakter. Mithilfe dieses Modells kann auch die Planung für die Höher­legung der Salzburger Straße fortge­setzt werden. Außerdem werden mit Hilfe dieses Modells die Hochwas­ser­karten neu erstellt, im Themen­stadtplan einge­ar­beitet und damit der Bevöl­kerung zugängig gemacht.

Wie gehen die Planungen zur Straßensanierung Wehlener Straße/Alttolkewitz/Österreicher Straße voran?

Das Planfest­stel­lungs­ver­fahren läuft. Mit einem Baubeginn ist ab 2020 zu rechnen. Die Umleitung durch den Altelbarm ist Bestandteil des Geneh­mi­gungs­ver­fahrens, um den Verkehr in Laubegast aufrecht zu erhalten. Es ist die effek­tivste, schnellste und kosten­güns­tigste Variante.

Wie steht es um die Entwicklung des Areals der Laubegaster Werft?

Ich freue mich, dass es gelungen ist, neue Arbeits­plätze zu schaffen und das vorhandene Potential zu entwi­ckeln. Die Unter­haltung der Dampfer läuft weiter, was ein erklärtes Ziel war. Die Koope­ration zwischen dem Investor und der Sächsi­schen Dampf­schiff­fahrt steht auf einer soliden Basis. Das Werft­ge­lände wird ein techni­scher Betrieb bleiben und kein Event­ge­lände werden. Damit wird auch künftig kein Radweg hindurch­führen.

Im Ortsamtsgebiet gibt es die erste Radfahrer-Kirche in Dresden. Wann werden Hinweisschilder aufgestellt, damit sie vom Elbradweg aus besser zu finden ist?

Im Frühjahr 2018 sollen Hinweis­schilder aufge­stellt werden und zwar sowohl von Zschieren als auch von Klein­zschachwitz aus. Dabei ist es denkbar, dass in diesem Zusam­menhang künftig auch weitere Kleinode Leubens wie das Putja­tinhaus mit ausge­schildert werden.

Claudia Trache

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