Prüfnote 3 fürs Blaue Wunder

Instandhaltungsmaßnahmen notwendig und geplant

Veröffentlicht am Mittwoch, 7. November 2012

Im Sommer wurde das Blaue Wunder auf Herz und Nieren überprüft. Inzwischen liegen die Untersuchungsergebnisse vor. Bei einem Rundgang am 10. Oktober 2012 wies Reinhard Koettnitz, Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes, auf verschiedene Mängel des rund 120 Jahre alten Bauwerks hin.

Das Blaue Wunder im Morgennebel. Damit die Zukunft der Brücke nicht im Dunst liegt, wird sie regelmäßig begutachtet und gewartet. Foto: Pohl

Das Blaue Wunder im Morgennebel. Damit die Zukunft der Brücke nicht im Dunst liegt, wird sie regelmäßig begutachtet und gewartet.

Foto: Pohl

Blasewitz. Im Sommer wurde das Blaue Wunder auf Herz und Nieren überprüft. Inzwi­schen liegen die Unter­su­chungs­er­geb­nisse vor. Bei einem Rundgang am 10. Oktober wies Reinhard Koettnitz, Leiter des Straßen- und Tiefbau­amtes, auf verschiedene Mängel des rund 120 Jahre alten Bauwerks hin.

Rost ist eines der Haupt­pro­bleme der Stahl­brücke, deshalb geht es auch in Zukunft vor allem um Korro­si­ons­schutz. In den Jahren 2010/11 wurden dafür 500.000 Euro ausge­geben. Lokale Roststellen sind am Geländer oder an den genie­teten Stahl­platten zu finden. »Das heißt aber nicht, dass die Brücke verrostet ist«, betonte der Amtsleiter. Auch Taubenkot oder Vanda­lismus bieten Ansatz­punkte für Roststellen.

Die Risse an den Pfeilern, die der Prüfbe­richt auflistet, seien für ihn keine Neuigkeit gewesen, sagte Koettnitz. Diese werden seit längerem beobachtet und regel­mäßig vermessen, ob sie sich vergrößern. Die Stadt müsse nur alles im Auge behalten, so wie man jedes alte Bauwerk im Auge behalten muss, damit die Stand­si­cherheit gewähr­leistet bleibt.

Ein Ärgernis sind die holprigen Holzbohlen im Fußgän­ger­be­reich. Deren letzte Erneuerung liegt inzwi­schen schon 20 Jahre zurück. Rund 400.000 Euro Kosten veran­schlagt die Stadt für deren Sanierung.

Das Blaue Wunder erhielt die Prüfnote 3 – »nicht für den Gesamt­ein­druck, sondern aufgrund der Bewertung einzelner Teile«, erklärte Koettnitz. Die aufge­führten Mängel würden die Loschwitzer Brücke nicht in ihrer Funktion beein­träch­tigen. »Wir müssen sie gut pflegen, dass sie noch lange hält, und genau das tun wir.« Laut einem Gutachten wird der Brücke bescheinigt, dass sie noch mindestens bis 2025 funkti­ons­tüchtig ist. Es wird aber davon ausge­gangen, dass sie bei entspre­chender Wartung länger Bestand hat.

Rund 120.000 Euro gibt die Stadt jährlich für Instand­haltung und Behebung kleinerer Schäden aus. Zu den nächsten größeren Vorhaben gehören ein Anstrich der Brücke, der 2016/17 erfolgen könnte, wenn die Mittel – etwa zwei Millionen Euro – dafür vorhanden sind. Auch wird überlegt, das histo­rische Geländer zu ersetzen.

Christine Pohl

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