Wie weiter auf der Laubegaster Werft?
Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Juni 2014
»Das Herzblut, mit dem Sie als Laubegaster und Dresdner an dieser Werft hängen, soll für uns Ansporn sein, nach besten Wissen und Gewissen die Werft aufzubauen«, so Reinhard Saal. Der Siegener Unternehmer übernimmt das Gelände der Laubegaster Werft und saniert das Hauptgebäude und die Werkhallen.
Laubegast. Mitte Mai folgten zahlreiche Laubegaster der Einladung der CDU, die Laubegaster Werft zu besichtigen und dem Investor Reinhard Saal ihre Fragen nach den Zukunftsplänen zu stellen. Das Interesse der Dresdner beeindruckte Reinhard Saal sichtlich. »Das Herzblut, mit dem Sie als Laubegaster und Dresdner an dieser Werft hängen, soll für uns Ansporn sein, nach besten Wissen und Gewissen die Werft aufzubauen«, so der Siegener Unternehmer. Er führte seine Gäste durch die Werft, zeigte bereits fertige Bauabschnitte. So wurden Beleuchtung, Lüftung und Heizungskörper erneuert, ebenso das Dach, was zusätzlich eine Isolierung erhielt und Dachfenster. Der Seitentrakt des Hauptgebäudes wird für Büroräume komplett ausgebaut. Parallel zur Sanierung des Werftgeländes wurde aber auch der Betrieb aufgenommen. So konnte Reinhard Saal bis Ende Mai bereits elf Aufträge für die Werft verzeichnen. Unter anderem wurden bzw. werden die Fähren der Dresdner Verkehrsbetriebe in Laubegast gewartet.
Auf dem Gelände haben sich bereits weitere Unternehmen angesiedelt, zum Beispiel die Bootsmanufaktur Schaaf. Zum Zeitpunkt der Besichtigung stand sie kurz davor, ihr erstes Boot nach Rügen auszuliefern. Im Hauptgebäude werden die Metallverarbeitung sowie die Tischlerei der Saalwerft Laubegast untergebracht sowie die Sattlerei Schumann. Ebenso werden künftig Büro- und Konferenzräume vermietet. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude haben die Bootsfahrschule Riedel sowie das Reisebüro Diamir ihren Sitz. Für die weitere Entwicklung des Geländes hat Reinhard Saal einige Ideen. So soll der Elbradweg eines Tages zwischen Elbe und Werftgelände führen. Die Planung dafür sei sehr konkret, es müssen jedoch noch Sicherungsmaßnahmen durchdacht werden, da der Fahrradweg direkt die Slipanlage der Werft queren wird. Die Errichtung eines Freizeitgeländes mit Biergarten und Beachvolleyballanlage ist ebenso im Gespräch. Bevor es soweit ist, müssen noch Altlasten aus dem Boden geborgen werden.
Eine von den Besuchern immer wieder gestellte Frage war, ob es denn wieder eine Schiffsanlegestelle in Laubegast geben wird. Die Entscheidung dafür hängt aber nicht von der Werft allein ab. Zunächst wird dafür das nächste Laubegaster Inselfest (9. bis 11. August 2014) ins Auge gefasst. Vorbehaltlich letzter Genehmigungen könnte an diesem Wochenende die Sächsische Dampfschifffahrt mit Inselfest-Besuchern an Bord in Laubegast an- und ablegen.
Bei allen Visionen kann aber auch Reinhard Saal mit seinem Team nur einen Schritt nach dem anderen machen. »Versäumnisse und Fehler, die von Vorgängern auf diesem Gelände begannen wurden, können wir nicht innerhalb von vier Wochen bereinigen«, bittet der Unternehmer um Verständnis. So müssen u. a. die im Boden gefundenen Fässer mit umweltschädlichem Inhalt zunächst entsorgt werden. Im Gespräch ist, dass nach der Saison der Sächsischen Dampfschifffahrt auch wieder die historischen Raddampfer hier repariert und gewartet werden.
Auf der Werft sind zurzeit sechs Mitarbeiter beschäftigt. Reinhard Saal ist sehr froh, dass er dabei auch auf erfahrene Arbeitskräfte zurückgreifen kann, die bereits früher auf der Werft tätig waren. Nach und nach, wenn das Hauptgebäude restlos saniert und alle Werkhallen eingerichtet sind, soll sich auch die Zahl der Mitarbeiter allmählich erhöhen.