Betongrau wird mit Farben belebt

Gorbitzer Tunnel am Dahlienweg von internationalen Künstlern gestaltet

Veröffentlicht am Donnerstag, 23. August 2018

Internationale Grafitti-Künstler schufen in einem vom Dresdner Künstler Jens Besser initiierten Kunstprojekt Malereien. Im Gorbitzer Tunnel am Dahlienweg können sie nun bestaunt werden.

Der Dresdner Künstler Jens Besser (Mitte) mit Mr Fijodor aus Italien und Urban Artist Viktoria Georgieva aus Bulgarien beim Gestalten des Tunnels. Foto: Claudia Trache

Der Dresdner Künstler Jens Besser (Mitte) mit Mr Fijodor aus Italien und Urban Artist Viktoria Georgieva aus Bulgarien beim Gestalten des Tunnels.

Foto: Claudia Trache

Gorbitz. Im Rahmen des Künst­ler­pro­jekts »Urban Script Continues – Ghetto­Re­si­dency 2018« gestaltete der Dresdner Urban Art-Künstler Jens Besser gemeinsam mit zwei Künstlern aus Italien und einer Künst­lerin aus Bulgarien Ende Juli die Wände im Tunnel an der Halte­stelle Dahli­enweg in Gorbitz neu. Zu Beginn erzählte er ihnen einiges zu den Stadt­teilen um Gorbitz. So zieren nun zwei große Frösche, in Anlehnung an »Frosch-Cotte« sowie Kühe und ein Stier bezug­nehmend auf »Kuh-Löbte« eine Wand.

Im Vorfeld hatten auch die Anwohner die Möglichkeit, ihre Wünsche zur Gestaltung in Wunsch­boxen abzugeben. Direkt am Tunnel befragte Jens Besser Passanten. Alt und Jung haben sich gleicher­maßen an diesen Umfragen beteiligt. Bunt sollte es sein, so ein viel genannter Wunsch. Die Kritik am Aussehen der lange Zeit verschmierten Wände war bei vielen groß. Dennoch nahmen nur wenige Anwohner das Angebot wahr, sich aktiv bei der Gestaltung des Tunnels einzu­bringen. Etwa 17 Jugend­liche kamen spontan vorbei und bemalten mit Farben und Pinsel einen Teil der Wände nach ihren Vorstel­lungen. Eine Mutter mit zwei kleinen Kindern war auch für ein paar Pinsel­striche dabei. Aus der Dresdner Graffiti-Szene machten vier Jugend­liche mit, unter anderem »Plaza«. Sonst eher mit Sprüh­dosen aktiv, konnte er sich auch damit arran­gieren, dass bei diesem Projekt nur Pinsel und Farben erlaubt waren. Mit seinem typischen Schriftzug verewigte er sich an einer der Wände. Während der Arbeitstage kamen die Künstler häufig mit Passanten ins Gespräch. »Vielen gefiel, was wir hier machen. Aber gleich­zeitig hatten sie oft die Einstellung, dass die Wände sicher bald wieder beschmiert sein werden«, bedauert Jens Besser den geringen Optimismus.

Gefördert wurde das Projekt von der Kultur­stiftung des Freistaates Sachsen, dem Kultur­haupt­stadtbüro der Landes­haupt­stadt Dresden sowie dem Verfü­gungs­fonds Gorbitz.

Claudia Trache

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