Die Krantzstraße in Trachau

Straßennamen im Dresdner Nordwesten

Veröffentlicht am Donnerstag, 13. Dezember 2018

Die Krantzstraße in Trachau ist nach dem Musikwissenschaftler und Professor Georg Eugen Krantz benannt, der am 13. September 1844 in Dresden geboren wurde. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Trinitatisfriedhof.

Genossenschaftliche Wohnhäuser prägen das Gesicht der Krantzstraße. Ihren Namen erhielt sie von Georg Eugen Krantz, vormaliger Direktor des Dresdner Konservatoriums. Foto: Brendler

Genossenschaftliche Wohnhäuser prägen das Gesicht der Krantzstraße. Ihren Namen erhielt sie von Georg Eugen Krantz, vormaliger Direktor des Dresdner Konservatoriums.

Foto: Brendler

Die nicht durch­füh­rende, von der Guts-Muths-Straße im Südosten des Stadt­teils Trachau abzwei­gende Straße trägt ihren Namen seit Juni des Jahres 1935.

Der Musik­wis­sen­schaftler und Professor für Musik Georg Eugen Krantz, am 13. September 1844 als dritter Sohn des Malers, Zeichners und Litho­graphen Moritz Krantz in Dresden geboren, erhielt seine Schul­bildung auf der ersten Bürger­schule Dresden sowie auf der Neustädter Realschule. Von 1858 bis 1865 studierte er am Dresdner Konser­va­torium, an dem er seit 1869 als Lehrer für Klavier­spiel unter­richtete.

Im Jahre 1882 zum Professor der Musik ernannt, wurde Georg Eugen Krantz am 4. Juni 1890 Inhaber und Direktor des Konser­va­to­riums. »Mit ihm erhielt das Musik­in­stitut nach einer Reihe von kriti­schen Tagen«, so die damalige Fachpresse, »nun endlich die geeignete Persön­lichkeit, der es in kurzer Zeit gelang, das allge­meine Vertrauen der Anstalt wieder zuzuwenden und sie einem kaum geahnten Aufschwung zuzuführen.«

Anlässlich der 40. Wiederkehr der Gründung des Konser­va­to­riums ernannte ihn König Albert (1828–1902) am 27. Januar 1896 zum Hofrat und ehrte damit den gesamten sächsi­schen Musik­leh­rer­verband. Für eigene Kompo­si­tionen blieb Georg Eugen Krantz wenig Zeit. Trotzdem entstanden einige Streich­quar­tette, Klavier­stücke, Lieder und Chorsätze. Bemer­kenswert sind aber seine Kritiken als Musik­re­ferent in den Jahren 1876 bis 1887, zuletzt in den »Dresdner Nachrichten«.

Professor Georg Eugen Krantz, der nach kurzer schwerer Krankheit am 26. Mai 1898 in Gohrisch (Sächsische Schweiz) verstarb, fand seine letzte Ruhestätte auf dem Trini­ta­tis­friedhof in Dresden-Johann­stadt.

Die Bebauung der Krant­z­straße mit mehrstö­ckigen Wohnhäusern in den 1930er Jahren und 1956/57 sowie nach 1990 erfolgte fast ausschließlich durch Bauge­nos­sen­schaften.

Anmer­kungen: Die Mutter des am 7. März 1904 in Halle (Saale) geborenen und infolge eines Attentats am 4. Juni 1942 in Prag zu Tode gekom­menen Reinhard Heydrich, dem »Prototyp des Natio­nal­so­zia­listen und Draht­zieher für den Mord an Millionen Juden«, war des Georg Eugen Krantz leibliche Tochter Elisabeth.

Klaus Brendler

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