„Die süße Kunst“

Erste Ausstellung des Deutschen Archivs der Kulinarik in der SLUB: Kulturgeschichte der Konditorei und der Desserts

Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Juni 2025

Mit einem Festvortrag von Spitzenkoch und Patissier Johann Lafer beginnt am 12. Juni eine Ausstellung, die Leckeres verspricht. Unter dem Titel „Die süße Kunst – Eine Kultur­ge­schichte der Kondi­torei und der Desserts“ geht es um mehr als Pudding oder Törtchen. ... weiterlesen

Zum Dessert-Genuss gehört auch eine einladende Tischdekoration.

Foto: SLUB

Mit einem Festvortrag von Spitzenkoch und Patissier Johann Lafer beginnt am 12. Juni eine Ausstellung, die Leckeres verspricht. Unter dem Titel „Die süße Kunst – Eine Kultur­ge­schichte der Kondi­torei und der Desserts“ geht es um mehr als Pudding oder Törtchen. „Mit der Ausstellung geben SLUB Dresden und TU Dresden einem breiten Publikum erstmals umfas­senden Einblick in die Forschung und Sammlungen des Deutschen Archivs der Kulinarik, die aktuell mehr als 50.000 Kochbücher, Zeitschriften, histo­rische Menükarten, audio­vi­suelle Medien und weitere Objekte umfassen“, erklärt Katrin Stump, General­di­rek­torin der SLUB Dresden. Dabei spielt auch die Geschichte zentraler Zutaten wie Zucker und Kakao eine Rolle wie die kulina­risch-ästhe­tische Entwicklung süßer Kreationen.

Zur Eröffnung in der SLUB kommt ein Dessert-Experte zu Wort: Johann Lafer hat erstmals um 1980 „à la minute“-Tellerdesserts kreiert –Desserts, die ohne größeren Zeitverzug nach der Zubereitung gereicht werden. Diese Innovation prägt bis heute die Art und Weise, wie der Nachtisch in deutschen Gourmet­re­stau­rants serviert wird.

Anhand von histo­ri­schen Skizzen, Büchern und Exponaten wird die Kultur­ge­schichte der Kondi­torei und der Desserts vom Mittel­alter bis in die Gegenwart erzählt. Gezeigt wird u.a. ein Flip-Flop, auf dem im ehema­ligen Leipziger Zwei-Sterne-Restaurant FALCO Desserts serviert wurden. Süße Speisen sind mehr als bloßer Genuss, haben die Forschungen ergeben. Törtchen, Eis oder Pralinen sind auch Ausdruck ästhe­ti­scher Entwick­lungen, zeugen von Kultur, Handwerk und gesell­schaft­lichem Wandel. Wie hat sich die Gestaltung von süßem Nachtisch über die Jahrhun­derte verändert? Welche Aromen aus anderen Konti­nenten wurden in Europas Küchen einge­setzt? Welche authen­ti­schen Spezia­li­täten erwarten Touristen in der jewei­ligen Region? Wie verän­derte sich das Kondi­torei-Handwerk?

Besuche­rinnen und Besucher sind einge­laden, z.B. an einer Riech-Station Entde­ckungen zu machen oder an einer inter­ak­tiven Wand ihr persön­liches Lieblings­dessert zu teilen. Das Begleit­pro­gramm bietet neben Kurato­ren­füh­rungen wissen­schaft­liche Vorträge, einen Poetry Slam und praktische Dessert-Workshops in Koope­ration mit der Volks­hoch­schule Dresden. Bis zum 17. Januar ist Gelegenheit, sich im Buchmuseum der SLUB bei freiem Eintritt selbst ein Bild über das „süße Kulturerbe“ zu machen. (StZ)

Ausstellung und Begleit­pro­gramm unter www.slubdd.de/suessekunst

 

Christine Pohl

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