Dresden setzt auf Kleingärten
Großzügiger Gartenflächenersatz für Wissenschaftsstandort Dresden-Ost
Veröffentlicht am Montag, 31. August 2020
In Strehlen wurden von der Stadt 23 Gärten an einen Kleingartenverein, im Austausch für den Wissenschaftsstandort Dresden-Ost wegfallende Gartenflächen übergeben.
Strehlen. Der Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Detlef Thiel und der Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung Dr. Robert Franke übergaben am 17. Juli 2020 die ersten 23 von rund 130 neuen Parzellen als Ersatzflächen für den Wissenschaftsstandort Dresden-Ost an den Stadtverband der Dresdner Gartenfreunde und den Kleingartenverein „Reichsbahn Dresden-Süd“. Der Vorsitzende des Stadtverbandes „Dresdner Gartenfreunde“ e. V. Frank Hoffmann und der Vorsitzende des Kleingartenvereins „Reichsbahn Dresden-Süd“ Lutz Vollmering trafen sich dazu mit ihnen vor Ort auf dem rund 7.000 Quadratmeter großen neuen Teil der Anlage. Dieser befindet sich an der Vogelsteinstraße zwischen Reicker Straße und dem Bahndamm. Alle 23 neuen Gärten sind vergeben.
Die Stadt Dresden hat die neuen Kleingartenflächen komplett erschlossen. Jede neue Parzelle verfügt über einen Strom- und Wasseranschluss. Von der Vogelsteinstraße aus wurde ein neuer Zugang gebaut, der auch zu den bereits bestehenden Gärten der Anlage führt. 17 PKW-Stellplätze für die Gartenfreunde wurden zusätzlich geschaffen. Die Gartenflächen sind ein innerstädtischer Flächenausgleich für Kleingartenflächen des Vereins, die durch städtische Bauprojekte im Rahmen des Wissenschaftsstandortes Dresden-Ost verloren gehen. „Die Umsiedlung ist notwendig, damit wir Unternehmen und Investoren attraktive, zusammenhängende Flächen anbieten können. Mit dem Wissenschaftsstandort Dresden-Ost entsteht ein ganzer Stadtteil, zentral und forschungsnah gelegen. Der geplante Kleingartenpark bietet Grünflächen zur Erholung. Wir sind sehr froh, dass wir hier die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Interessen verbinden konnten“, konkretisierte Dr. Robert Franke.
Das städtische Kleingartenentwicklungskonzept hat die besondere Bedeutung der innerstädtischen Kleingartenflächen festgeschrieben. Ziel ist der Erhalt der innerstädtischen Gesamtfläche zur Kleingartennutzung.
„Der Dresdner Stadtrat hat am 4. Juni 2020 die zweite Fortschreibung des Kleingartenentwicklungskonzeptes bestätigt. Dresden hat damit auch für die nächsten 15 Jahre eine verbindliche Handlungsgrundlage und ein Planungsinstrument. Es dient dem Erhalt, der bedarfsgerechten und nachhaltigen Entwicklung und der qualitativen Aufwertung der Kleingärten als unverzichtbares Element des städtischen Grünsystems. Mit den Kleingartenersatzflächen in Reick und den Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich des Altelbarms werden schon Bestandteile aus dem Konzept umgesetzt“, erläuterte Detlef Thiel, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Der prognostizierte Flächenbedarf bis 2030 stützt sich auf vielfältige Einflussgrößen. Der bisherige Grundsatz, dass die Zahl der vorhandenen Kleingärten auch künftig in Dresden zur Verfügung stehen soll, wurde bestätigt und begründet. Für die Herstellung der neuen Kleingartenflächen investierte die Stadt rund 450.000 Euro.
Es gibt für Gärten in Dresden teils lange Wartelisten. Besonders junge Familien haben die Vorteile des Kleingartens wieder entdeckt, weiß Stadtverbandschef Frank Hoffmann. Dem Stadtverband „Dresdner Gartenfreunde“ gehören rund 360 Kleingärtnervereine mit über 23.000 Kleingärten an. Für 2021 ist an der Reicker Straße der Bau der über 100 weiteren Parzellen geplant.