Finanzierung fürs Bürgerhaus Prohlis steht

Es brauchte einen langen Atem. Doch nun scheint es, dass sich die seit 1996 begon­nenen Bestre­bungen für ein Bürgerhaus in Prohlis doch in die Realität umsetzen lassen. Anja Lange vom Amt für Hochbau und Immobi­li­en­ver­waltung und Martina Müller vom Stadt­pla­nungsamt waren im November zu Gast bei der Stadt­be­zirks­bei­rats­sitzung in Prohlis und stellten die Entwurfs­planung zum Bürgerhaus vor, das in einem denkmal­ge­schützten Gebäude im Palitzschhof errichtet werden soll. Die Finan­zierung für den Umbau und die Moder­ni­sierung dieses Gebäudes ist gesichert. 88 Prozent der Gesamt­summe in Höhe von 2,647 Millionen Euro kommen aus dem Förder­pro­gramm Soziale Stadt Prohlis. Der Rest wird aus Eigen­mitteln der Stadt Dresden finan­ziert.

Zunächst muss das Gebäude komplett entkernt werden. Der Dachstuhl wird erneuert. Zudem ist ein Anbau am Nordgiebel mit Treppe, Aufzug und WC vorge­sehen. Im Erdge­schoss wird ein großer Saal mit Bühne für kultu­relle Veran­stal­tungen errichtet sowie ein Foyer, eine Teeküche sowie ein Sanitär­be­reich. Im Oberge­schoss sind neben einem Sanitär­be­reich zwei Säle, Vereins­räume sowie Umkleide- und Lager­räume für Sport­an­gebote vorge­sehen. Das Dachge­schoss wird neben einem Mehrzweckraum Büro- und Vereins­räume beher­bergen.

Geplant ist der Baubeginn für Anfang des dritten Quartals 2021. Die Nutzung könnte dann ab Ende Mai 2023 erfolgen. Bereits im Rahmen des Inter­kul­tu­rellen Bürger­festes am 10. Oktober 2020 hat das Montagscafé »on Tour« des Staats­schau­spiels Dresden gemeinsam mit dem Berliner Künst­lerduo 44flavours Sebastian Bagge und Julio Rölle in Koope­ration mit dem Quartiers­ma­nagement Prohlis die Fenster mit Bildern der Kunst­aktion »Kunst fürs Bürgerhaus« verblendet. Rund 30 Prohli­se­rinnen und Prohliser, sowohl Kinder als auch Erwachsene, betei­ligten sich an einem entspre­chenden Workshop, der auf dem Parkdeck des Prohlis­zen­trums durch­ge­führt wurde, wo auch das Bürgerfest stattfand. Unter Anleitung des Künst­lerduos konnten die Workshop-Teilneh­menden abstrakte Bilder entwerfen, in denen sie ihre Gedanken und Emotionen zum Bürgerhaus einbrachten. Es entstanden insgesamt 18 Bilder.

»Ich finde die Aktion besonders in der Corona-Zeit eine gute Möglichkeit, um sich über das geplante Bürgerhaus auszu­tau­schen. Es ist ja auch eine Form der Aneignung und ‚Inbesitz­nahme‘ durch die Bewohner«, freut sich Quartiers­ma­na­gerin Katrin Lindner über die gelungene Aktion. Die Fenster­bilder sind noch mindestens bis zum Jahresende zu sehen, vorbe­haltlich einer weiteren Geneh­migung auch bis zum Beginn der Bauar­beiten am Haus.