Grabstätten auf dem Dresdner Heidefriedhof

Veröffentlicht am Donnerstag, 21. März 2019

Auf dem Heidefriedhof hat auch eine Dresdner Gastronomie-Legende ihre letzte Ruhe gefunden. Theodor Hoppe war seinerzeit als Betreiber der mehrerer Gaststätten auf dem Bahnhof Dresden-Neustadt bekannt geworden.

Grabstätte der Familie Hoppe. Foto: Klaus Brendler

Grabstätte der Familie Hoppe.

Foto: Foto: Klaus Brendler

Mit einer Fläche von fast 54 Hektar ist der von 1934 bis 1936 angelegte Heide­friedhof an der Moritz­burger Landstraße die größte kommunale Begräb­nis­stätte Dresdens. Auf ihr befinden sich neben anderen Gräbern auch die von fast verges­senen Persön­lich­keiten. Zu letzteren gehört Theodor Hoppe, der im ersten Viertel des 20. Jahrhun­derts den guten Ruf der Gaststätten des Bahnhofs Dresden-Neustadt begründet hatte. In Dresden am 9. November 1859 geboren, erlernte Theodor Hoppe im „Hotel du Nord“ den Beruf des Kochs, ging anschließend auf Wander­schaft und war in den 1880er und 1890er Jahren als Küchenchef in „Heinrich Grells Weinstuben“ (Dresden) sowie als Küchen­di­rektor der Res­taurants im Böhmi­schen Bahnhof, dem Vorgän­gerbau des heutigen Haupt­bahn­hofes Dresden, angestellt. Nach fast zehnjäh­riger Tätigkeit als Schankwirt des Bahnhofs­re­stau­rants in Crimmit­schau übernahm Theodor Hoppe im Sommer 1910 die Bewirt­schaftung des Restau­rants im Bahnhof Dresden-Neustadt. Anfang der 1920er Jahre trat der 1894 geborene Sohn Rudolf in die Firma „Theodor Hoppe“ als Geschäfts­führer ein, die fortan als „Theodor Hoppe & Sohn“ firmierte.

Als am 24. Oktober 1936 der seit vielen Jahren im Hause Hansa­straße 2 wohnhafte Theodor Hoppe verstarb, betrieb seine Firma das Bahnhofs­re­staurant Dresden-Neustadt, die Erfri­schungs­hallen auf den Bahnsteigen und mit dem „Hoppe­keller“ auch ein Restaurant im Keller­ge­schoss des Bahnhofs. Die Urnen­bei­setzung des „…stadtweit bekannten […] und von vielen als Fachmann geschätzten Wirtes des Neustädter Bahnhofs…“, so die damalige Presse, fand am 2. November 1936 auf dem Dresdner Heide­friedhof statt.

Das Grabdenkmal selbst ist ein Werk des Bildhauers August Schreit­müller (1871–1958). In Dresden schuf er unter anderem auch sechs der insgesamt 16 Sandstein­fi­guren am Turm des Neuen Rathauses (1907/08) und das Krieger­eh­renmal an der Martin-Luther-Kirche in der Äußeren Neustadt (1923). In der „Ruhestätte Familie Theodor Hoppe“, die noch im Frühjahr 2019 restau­riert werden soll, sind auch die Urnen seiner Ehefrau Katharina Hoppe geb. Butziger (1872–1955), seines Sohnes Rudolf Theodor Hoppe (1894–1982) und dessen zweiter Ehefrau Lina Hoppe geb. Jänke (1908–2005) beigesetzt.

Anmerkung: Seit Dezember 1994 befinden sich in der ehemals unter Denkmals­schutz stehenden Bahnhofs­wirt­schaft ein LIDL-Einkaufs­markt sowie ein Schnell­re­staurant.

Klaus Brendler

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