Neue Chance für die »Hofewiese«

Veröffentlicht am Freitag, 26. April 2013

Das Gebäude der ehemaligen Ausflugsgaststätte »Hofewiese« befindet sich in einem ruinösen Zustand. Am 18. März 2013 hat die Städtische Grundstücksverwaltung gegen den Mieter des Eigentümers die Zwangsräumung nun durchgesetzt, bis Ende April solld as Objekt beräumt und das Gebäude gesichert werden.

Ortsamtsleiter Christian Hartmann blickt fassungslos auf das allgemeine Chaos. | Fotos: S. Möller

Ortsamtsleiter Christian Hartmann blickt fassungslos auf das allgemeine Chaos.

Foto: S. Möller

Langebrück/Hofewiese. Der Mann steht kurz davor zu explo­dieren. Ortsamts­leiter Christian Hartmann hält zunächst noch mühsam an sich. »Eine Messiebude ist nichts dagegen«, bricht es schließlich aus ihm heraus.

Der Anblick, den die früher beliebte Ausflugs­gast­stätte »Hofewiese« bietet, ist tatsächlich katastrophal. Das Gebäude befindet sich in einem ruinösen Zustand. Von der Einrichtung sind nur noch Reste übrig. Wandver­klei­dungen wurden heraus­ge­rissen, Sanitär­an­lagen zertrümmert. Versor­gungs­lei­tungen sind fachge­recht ausgebaut worden, was die Sache keineswegs besser macht. Hier ist jemand planmäßig vorge­gangen. Auch Spuren von Vanda­lismus finden sich. Jemand hat Löcher in die histo­rische Decke der Gaststube getreten. Immerhin: Auf dem Fenster­brett steht ein Fläschchen mit Premium-Möbel­po­litur.

Auf dem Grund­stück sieht es nicht besser aus. Müll, wohin man schaut! Kaum zu glauben, dass hier noch im Februar Bratwürste und Getränke ausge­reicht wurden. Natürlich ohne Schank­ge­neh­migung, gegen Spenden. Der Betrachter wendet sich mit Grausen ab.

Dabei hatte die Stadt das Objekt 2006 besenrein übergeben. Damals funktio­nierten auch die Pumpen noch. Heute steht das Wasser bis unter die Keller­decke. Wohin die 100.000 Euro geflossen sind, die hier in den letzten Jahren angeblich inves­tiert wurden, wird auf ewig ein Geheimnis bleiben.

Am 18. März hat die Städtische Grund­stücks­ver­waltung gegen den Mieter des Eigen­tümers die Zwangs­räumung durch­ge­setzt. Bis Ende April soll das Objekt beräumt werden, das Gebäude wird gesichert. Die Kosten trägt der Steuer­zahler. Geprüft wird, ob gegenüber dem ehema­ligen Eigen­tümer Schaden­ersatz geltend gemacht werden kann. Die Chancen dafür sehen aller­dings trübe aus. Noch im ersten Halbjahr 2013 soll eine neuer­liche Ausschreibung der »Hofewiese« erfolgen und ein Investor gefunden werden, der die Sache richtet. Mehrere ernst­hafte Inter­es­senten stehen bereit. Signale der Hoffnung, inmitten eines Trümmer­feldes. Der ursprüng­liche Verkaufswert von 26.000 Euro wird aller­dings kaum wieder zu erzielen sein.

Steffen Möller

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