Teamgeist und gutes Gehör

Seit März 2015 wird in Dresden Goalball gespielt

Veröffentlicht am Sonntag, 28. Februar 2016

Seit März 2015 kann auch in Dresden Goalball gespielt werden, eine Sportart in erster Linie für Blinde und Sehgeschädigte. Sich dafür eingesetzt hat Dorothea Kobalz. Die 24-Jährige fand bei der Sportgemeinschaft Versehrte Dresden ein offenes Ohr. In der kleinen Abteilung sind derzeit acht Sportler und zwei Sportlerinnen zwischen 18 und 28 Jahren aktiv. Zweimal pro Woche trainieren sie in der Turnhalle eines Berufsschulzentrums an der Blochmannstraße.

Beim Goalball. Foto: Claudia Trache

Beim Goalball.

Foto: Claudia Trache

Seit März 2015 kann auch in Dresden Goalball gespielt werden, eine Sportart in erster Linie für Blinde und Sehge­schä­digte. Sich dafür einge­setzt hat Dorothea Kobalz. Die 24-Jährige fand bei der Sport­ge­mein­schaft Versehrte Dresden ein offenes Ohr. In der kleinen Abteilung sind derzeit acht Sportler und zwei Sport­le­rinnen zwischen 18 und 28 Jahren aktiv. Zweimal pro Woche trainieren sie in der Turnhalle eines Berufs­schul­zen­trums an der Bloch­mann­straße (montags 19–21.30 Uhr, donnerstags 19–20.30 Uhr).

Zur Grund­aus­stattung der Spieler gehört neben zwei neun Meter langen Toren ein Ball mit Glöckchen drin sowie Augen­binden für jeden Spieler, egal ob er blind ist oder ein Restseh­ver­mögen besitzt. »Mit der Augen­binde verschwindet unser Handicap. Auf dem Spielfeld sind alle gleich«, erzählt Dorothea Kobalz. Umso wichtiger ist dafür der Teamgeist. Die drei Mitspieler einer Mannschaft müssen sich während der zweimal 12-minütigen Spielzeit im wahrsten Sinne des Wortes blind vertrauen und mitein­ander gut kommu­ni­zieren. Ein gutes Gehör, aber auch Gewandtheit, Reakti­ons­ver­mögen und Schnel­ligkeit sind für diesen Sport notwendig. Pro Team darf sich maximal ein Spieler ohne Sehbe­hin­derung auf dem Spielfeld bewegen. Eine Sportart also mit integra­tivem Charakter.

Die meisten Mitglieder der Goalball-Abteilung kannten diesen Sport bereits aus ihrer Schulzeit, die sie größten Teils in großen Blinden­schul­zentren in Chemnitz und Königs Wuster­hausen verbracht haben. Berufs- oder ausbil­dungs­be­dingt hat es sie nun nach Dresden verschlagen. Erste kleine Erfolge kann das Team schon vorweisen. So wurden sie im November 2015 beim Ostdeut­schen Pokal in Leipzig Zweiter.

Außerdem haben sich die Dresdner Goalball­spieler für die Bundesliga quali­fi­ziert. Nach insgesamt fünf Spiel­tagen in der ersten Jahres­hälfte wird der Deutsche Meister gekürt. Ihre ersten Spiele hatten die Dresdner bereits am 6. Februar und gewannen in Chemnitz gegen den VfL Blau Weiß Neukloster 10:4 sowie gegen den SSV BS Königs Wuster­hausen 9:8. Die nächsten beiden Spiele stehen Mitte April (in Nürnberg) und Ende Mai (in Marburg) auf dem Plan. Dorothea Kobalz ist nicht nur Ansprech­part­nerin für die Dresdner Goalballer.

In der diesjäh­rigen Bundes­li­ga­saison ist sie im Auftrag des Förder­vereins »AktivGoal« für die Organi­sation der Bundesliga mitver­ant­wortlich. Im Herbst dieses Jahres möchten sie mit ihrem Team gern den ostdeut­schen Pokal in Dresden ausrichten. Dann sind alle sport­in­ter­es­sierten Dresdner dazu einge­laden, sich diesen faszi­nie­renden Sport live anzusehen. Zurzeit trainieren sich die motivierten Dresdner selbst. Daher sind sie auf der Suche nach einen Übungs­leiter bzw. Trainer, der künftig die Spieler voran­bringt. Wer sport­liches Fachwissen mitbringt und Interesse daran hat, in diese Sportart einzu­tauchen, meldet sich unter goalball-­dresden@gmx.de.

Gleich­zeitig werden weiterhin sowohl männliche als auch weibliche Mitspieler gesucht.

Claudia Trache

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