Tradition gerettet: Jetzt werden Kästner-Jubiläen gefeiert

Veröffentlicht am Freitag, 19. April 2019

Theaterpädagogisches Zentrum stand vor dem Aus. Die Arbeit geht weiter. Im Juli heißt es wieder: Parole Emil!

»Die Erich Kästner Rallye gehört zu Dresden wie der Dresdner Zwinger!«, sagte 2014 der damalige Sozialbürgermeister Martin Seidel in seinem Grußwort an die Kinder. Foto: S. Meusemann/TPZ Sachsen

»Die Erich Kästner Rallye gehört zu Dresden wie der Dresdner Zwinger!«, sagte 2014 der damalige Sozialbürgermeister Martin Seidel in seinem Grußwort an die Kinder.

Foto: S. Meusemann/TPZ Sachsen

Es ist erst April und dennoch läuft die Organi­sation der 14. Erich Kästner Rallye schon auf Hochtouren – auch wenn diese beliebte litera­risch-thea­­tra­lische Gaunerjagd für Kinder erst am 4. Juli 2019 statt­findet. Wieder haben sich viele Schul­klassen für die 400 Plätze angemeldet. »Leider mussten wir etwa der Hälfte der sich anmel­denden Schulen absagen«, meint Dirk Strobel, der künst­le­rische Leiter der Rallye. »Wir versuchen, eine Ausge­wo­genheit zwischen den Schulen, bei denen man schon von einer Tradition bei der Teilnahme an der Rallye sprechen kann, und denen, die sich ganz neu anmelden, zu erreichen. Das ist nicht leicht. Der Fokus liegt aber klar bei den Schulen aus dem Dresdner Stadt­gebiet«, so Strobel weiter. Immerhin sei man froh, dass die Rallye überhaupt statt­finden kann, da es ein schweres Ringen um die städtische Förderung des Theater­päd­ago­gi­schen Zentrums Sachsen (TPZ Sachsen), das gemeinsam mit dem Erich Kästner Museum die Rallye veran­staltet, gab. »Seit 2001 arbeiten wir konti­nu­ierlich in Sachsen in den Bereichen kultu­relle Bildung, Forum­theater und zielgrup­pen­ori­en­tierte Theater­formen, erreichen mit unseren Projekt­tagen, Werkstätten und Auffüh­rungen etwa 3.000 Menschen jährlich, seit 2006 gibt es jedes Jahr die Rallye, da ist es seltsam, wenn uns durch die Kultur­ver­waltung vorge­worfen wird, wir würden nur Projekte machen, und uns deswegen die insti­tu­tio­nelle Förderung gestrichen werden soll«, erklärt der Geschäfts­führer des TPZ Sachsen, Walter Henckel. Glück­li­cher­weise ist das nun durch­ge­standen, der Kultur­aus­schuss sei der Empfehlung der Verwaltung nicht gefolgt und die Finan­zierung ist – auch dank der Sponsoren – gesichert. Das ist für die Organi­sa­toren der Erich Kästner Rallye umso wichtiger, da es sich bei 2019 um ein beson­deres Jahr handelt, zumindest für Kästner-Fans. Nicht nur hätte der berühmte Dresdner Autor am 23. Februar seinen 120. Geburtstag gefeiert, auch sein vielleicht bekann­testes Buch »Emil und die Detektive« feiert den 90. Geburtstag, »Das doppelte Lottchen« und »Konferenz der Tiere« werden beide 70.

In den nächsten beiden Ausgaben der »Neustadt Zeitung« wollen wir deshalb diese Romane näher vorstellen und mit einem kleinen Countdown etwas Spannung aufbauen, bis es im Juli wieder heißt: Parole Emil!

Steffen Möller

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