#StolenMemory auf dem Jorge-Gomondai-Platz

Ausstellung über persönliche Gegenstände von KZ-Häftlingen in Dresden

Veröffentlicht am Dienstag, 14. Oktober 2025

Bis 28. Oktober ist die Open-Air Wander­aus­stellung #Stolen­Memory in einem offenen Übersee-Container auf dem Jorge-Gomondai-Platz zu sehen. Sie zeigt den letzten Besitz von KZ-Häftlingen – darunter Eheringe, Uhren oder Brief­ta­schen mit Fotos, die sie bei ihrer Ankunft in den Konzen­tra­ti­ons­lagern ... weiterlesen

Der blaue Container bildet die Hülle für die Wanderausstellung #Stolen Memory auf der Hauptstraße.

Foto: Pohl

Bis 28. Oktober ist die Open-Air Wander­aus­stellung #Stolen­Memory in einem offenen Übersee-Container auf dem Jorge-Gomondai-Platz zu sehen. Sie zeigt den letzten Besitz von KZ-Häftlingen – darunter Eheringe, Uhren oder Brief­ta­schen mit Fotos, die sie bei ihrer Ankunft in den Konzen­tra­ti­ons­lagern abgeben mussten.

Unter dem Titel „Gefunden“ werden in der Ausstellung die Gegen­stände präsen­tiert, die bereits an die Familien der früheren Besit­ze­rinnen und Besitzer zurück­ge­geben wurden. Erzählt werden Verfol­gungs­ge­schichten. Über QR-Codes können Besucher Video­por­träts ansehen, in denen Angehörige selbst zu Wort kommen.

Unter der Überschrift „Gesucht“ werden Gegen­stände gezeigt, die noch auf ihre Rückgabe warten. Dabei kann jeder die Arolsen Archives unter­stützen. Erinne­rungs­stücke von rund 2.000 Personen aus ganz Europa sind noch in Archiven, die auf Rückgabe warten. Spuren führen auch nach Dresden.

„Die Ausstellung hält die Erinnerung an die Opfer des Natio­nal­so­zia­lismus lebendig und gibt ihren Geschichten in Dresden eine Sicht­barkeit. Wir übernehmen Verant­wortung für die deutsche Geschichte und setzen ein Zeichen für die Werte, die uns heute tragen: Freiheit, Menschen­würde, Demokratie und Toleranz.“, sagt Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur, Wissen­schaft und Tourismus.
Stephan Hoffmann, Künst­le­ri­scher Leiter und Geschäfts­führer des Socie­ta­ets­theaters, verweist auf die bevor­ste­hende Jüdischen Woche, die vom 23. bis zum 26. Oktober im Socie­ta­ets­theater gastieren wird. Mit Theater, Musik, Tanz und einem Symposium werden zeitge­nös­sische Perspek­tiven nach Dresden gebracht. „Damit wollen wir aktuelle künst­le­rische Positionen von jüdischen Künst­le­rinnen und Künstlern sichtbar machen. Diese beschränken sich nicht auf die Erinne­rungs­kultur, sondern stehen selbst­be­wusst und kritisch im Heute,“ betont Hoffmann.

Am 21. Oktober, 19.30 Uhr, erinnert die Veran­staltung „Zukunft durch Erinnern“ an die Familie Gutmann in Dresden und ihre Verfolgung in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lismus. Zu Ehren des 100. Todes­tages von Eugen Gutmann sprechen im „Gutmann-Saal“ im Socie­ta­ets­theater die Histo­ri­kerin Dr. Laura Herr und Urenkel Simon Goodman (digital) mitein­ander. Gelesen werden Passagen aus Simon Goodmans Buch „The Orpheus Clock. The Search for My Family’s Art Treasures Stolen by the Nazis” durch Charles Washington. Die Veran­staltung findet in deutscher und engli­scher Sprache statt und wird mit freund­licher Unter­stützung der Kultur­stiftung Dresden der Commerzbank ermög­licht. (StZ)

www.stolenmemory.org

Christine Pohl

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