Verkehrsversuch am Blauen Wunder

Nach anfänglichem Chaos rollt es flüssiger zwischen Schiller- und Körnerplatz

Veröffentlicht am Mittwoch, 10. April 2024

Bei schönstem Ausflugs­wetter wurden am Sonntag, 7. April, mit gelben Bändern rechts und links der Fahrbahn Radstreifen auf der Loschwitzer Brücke markiert. Damit startete ein jahrelang geplanter Verkehrs­versuch, der am Ende mehr Sicherheit für Radfahrer bringen soll. Zunächst sorgte er ... weiterlesen

Mit roter Farbe ist die separate Geradeausspur in Richtung Schillerplatz markiert. Radfahrer nehmen die neue Spur gern an.

Foto: Pohl

Bei schönstem Ausflugs­wetter wurden am Sonntag, 7. April, mit gelben Bändern rechts und links der Fahrbahn Radstreifen auf der Loschwitzer Brücke markiert. Damit startete ein jahrelang geplanter Verkehrs­versuch, der am Ende mehr Sicherheit für Radfahrer bringen soll. Zunächst sorgte er aber für Stau am Sonntag und vor allem am Montag im Berufs­verkehr, da für Pkw und Busse eine Spur weniger als bisher zur Verfügung steht. Die Reaktionen waren entspre­chend. Während sich Radfahrer eher zufrieden äußerten, sehen Autofahrer die Verän­de­rungen kritisch. Auf der Loschwitzer Seite kam es zu langen Rückstaus bis in die Grund­straße, was bei den Linien­bussen zu Verspä­tungen bis zu 50 Minuten führte, auch in den Neben­straßen staute sich der Verkehr. Eine weitere Beson­derheit: Von der Brücke Richtung Schil­ler­platz führt eine rotge­färbte separate Fahrradspur geradeaus über die Kreuzung in die Hübler­straße. Der Schwenk der Radfahrer von dem seitlichen Radweg auf die Brücke in diese Gerade­ausspur erfordert für alle Betei­ligten sehr hohe Aufmerk­samkeit. Rückstau im Berufs­verkehr gab es auch am Käthe-Kollwitz-Ufer, da die Ampel­zeiten auf der Kreuzung Schil­ler­platz verkürzt wurden. Die Auswir­kungen dieser Verän­derung werden bis zum 16. Juni getestet. Die Ergeb­nisse entscheiden darüber, ob die Radfahr­streifen beibe­halten werden oder welche Korrek­turen erfor­derlich sind. Nach dem hekti­schen Start rollte der Verkehr ab Dienstag wieder zügiger. Trotzdem gibt es bereits erste Forderung von Fraktionen des Stadtrats, den Versuch vorzeitig abzubrechen. Dazu gehört Robert Malorny, Vorsit­zender der FDP-Fraktion im Dresdner Stadtrat: „Ich fordere Baubür­ger­meister Kühn auf, dieses Experiment so schnell wie möglich abzubrechen. Das Ergebnis liegt vor: Es funktio­niert nicht! Geben Sie die Spur wieder frei, anstatt den Verkehrs­teil­nehmern noch bis Juni das Leben und den Arbeitsweg schwer zu machen.“ Die Bündnis­grüne Stadt­rats­fraktion wirbt für Geduld: „Wer einen Verkehrs­versuch nach wenigen Stunden für gescheitert erklären will, lässt alles fachliche Wissen der Verkehrs­planung außen vor. Das ist nicht seriös. Man muss den Leuten etwas Zeit geben, damit sich alle auf die neue Situation einstellen können.“, äußert sich Susanne Krause, Sprecherin für Mobilität der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Dresdner Stadtrat. (StZ)

Christine Pohl

Stichworte
Startseite »

Anzeige

Der SV SAXONIA Verlag feiert 25. Geburtstag