„Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“

„Handwerk hat goldenen Boden“ heißt es. Aber gilt es noch heute? Was für Geschichten und Mythen gibt es rund ums Handwerk? Darauf gibt eine neue Sonder­aus­stellung im Kunst­ge­wer­be­museum im Japani­schen Palais bis 21. Dezember Antwort. Malern, tischlern, schneidern, Haare stylen, Elektro­lei­tungen verlegen – Handwerk ist vielfältig und bei weitem nicht immer eindeutig auf eine Berufs­be­schreibung festgelegt. Denn Handwerk ist zwar einer­seits tradi­tionell, geht aber auch mit der Zeit. So versteht sich die Ausstellung auch als Forum zur Ausein­an­der­setzung mit dem sächsi­schen und überre­gio­nalen Handwerk von der Vergan­genheit bis in die Zukunft.

In sechs Themen­be­reichen betrachtet die Präsen­tation das Verhältnis zwischen lokaler und globaler Produktion, Meister­schaft und Hobby, Einzel­stück und Serie, Kopf- und Handarbeit, Luxus und Notwen­digkeit, Fortschritt und Tradition aus verschie­denen Perspek­tiven. Mehr als 150 Objekte, Bilder, Infogra­fiken sowie Mitmach-Stationen veran­schau­lichen diese vielfäl­tigen Dimen­sionen des Handwerks. So sind Herrn­huter Sterne, die vor hundert Jahren paten­tiert wurden, ebenso zu bestaunen wie Dirndl der Modede­si­gnerin Rahmée Wetterich, die afrika­nische und bayerische Einflüsse vereinen.

Neben einer Werkstatt und der Fair Fashion Factory, in denen Besuche­rinnen und Besucher selbst aktiv werden können, lädt ein umfang­reiches Begleit­pro­gramm dazu ein, mit Experten über das Handwerk ins Gespräch zu kommen. Beteiligt sind beispiels­weise die Handwerks­kammer Dresden, die Kreis­hand­wer­ker­schaft Meißen oder der Studi­engang Produkt­ge­staltung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. (StZ)