Kreativ um beruflichen Nachwuchs werben

Veröffentlicht am Donnerstag, 25. Februar 2021

Schulen sind geschlossen, Jobmessen fallen aus. Ein Tiefbauunternehmen entwickelt Ideen zur kreativen Nachwuchsgewinnung. Die Resonanz ist bemerkenswert.

Mit selbstbewusster Geste: Früh übt sich, was ein Baggerfahrer werden will.

Foto: Möller

Albert­stadt. 3. Februar 2021, mieses Wetter, Vorort­termin auf einer Großbau­stelle an der Marien­allee. Einge­laden hatte Janet Lange, Chefin der Heinz Lange Bauun­ter­nehmen GmbH aus Ottendorf-Okrilla. Zu Gast: Rund 20 Schüle­rinnen und Schüler, womöglich die Fachkräfte von morgen.

»Die aktuelle Situation ist gerade für das Handwerk extrem schwierig«, sagt Janet Lange. »Deshalb versuchen wir auf diesem Weg, Nachwuchs zu gewinnen.« Fünf bis sieben Azubis bildet das Unter­nehmen pro Jahr aus.

Inzwi­schen haben alle ihren Schutzhelm in Empfang genommen und die Sicher­heits­westen angelegt. Auch die Presse­leute. Der Rundgang beginnt. Auf dem riesigen Gelände entstehen mehrere Mehrfa­mi­li­en­häuser. Momentan wird die Baugrube ausge­hoben, um Platz für die Tiefgarage zu schaffen. Eine Sache für Spezia­listen, wie Oberbau­leiter André Nürnberger erklärt.

Der Tross stampft durch den Matsch der Baustelle. Gummi­stiefel wären nicht schlecht gewesen, aber man kann nicht alles haben. Die Kids nehmen Spezi­al­geräte unter die Lupe. High-Tech, wohin das Auge blickt. Mit lautem Geräusch rollt ein Bagger heran. André Nürnberger erklärt die Technik. Digitale Maschi­nen­steuerung ist das Stichwort. Der Bagger­fahrer von heute sollte schon PC-affin sein. Richtig heißt der Beruf Bauge­rä­te­führer. Heinz Lange bildet solche Leute aus, außerdem Bau- und Landma­schi­nen­me­cha­tro­niker, Straßen­bauer, vor allem aber Tiefbauer sowie Beton- und Stahl­be­ton­bauer.

Jetzt aber gibt es zuerst einmal Beifall für Henrik, den Bagger­fahrer, der dann auch gleich seinen Platz räumt für den hoffnungs­vollen Nachwuchs. »Ihr könnt alles machen auf dem Bagger, nur nicht den roten Knopf drücken«, ruft Nürnberger, bevor die ersten Kidies das Gerät entern. Und schon ertönt die Hupe! Am Ende steht ein erleb­nis­reicher Vormittag. Eins nehmen die Schüle­rinnen und Schüler mit nach Hause: Bauberufe sind anspruchsvoll und bieten jede Menge Möglich­keiten.

Steffen Möller

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