Preis für Künstler-Monografie

»Hochmannweg – Ein Dresdner Maler zog hinaus…«

Veröffentlicht am Mittwoch, 24. November 2021

Gert Scykalka ist Heimatforscher mit Herz und Seele. Seine Monografie über den Tier- und Landschaftsmaler Franz Gustav Hochmann gehörte zu den Gewinnern beim Landespreis für Heimatforschung.

Kultusminister Christian Piwarz (l.) überreichte am 15. Oktober Gert Scykalka die Auszeichnung. Foto: Dietrich Flechtner

Kultusminister Christian Piwarz (l.) überreichte am 15. Oktober Gert Scykalka die Auszeichnung.

Foto: Dietrich Flechtner

Zum 14. Mal wurde im Oktober dieses Jahres der Sächsische Landes­preis für Heimat­for­schung vergeben. Das Anliegen fasste Kultus­mi­nister Christian Piwarz zusammen: »In Zeiten des Umbruchs und des Wandels ist Heimat wichtig. Sie gibt uns Wurzeln und Sicherheit. Heimat braucht aber auch Pflege, sonst geht sie ein. Deswegen würdigen wir mit dem Sächsi­schen Landes­preis für Heimat­for­schung das ehren­amt­liche Engagement. Heimat­for­scher sind Spuren­sucher mit Herz und Seele, die mit ihrem Einsatz zum Zusam­menhalt beitragen. Es ist beein­dru­ckend, welch inter­es­sante Ergeb­nisse ältere und auch viele junge Laien­for­scher ans Licht bringen. Sie erklären unsere Vergan­genheit und geben Orien­tierung für die Gegenwart.«

Zu den Heimat­for­schern »mit Herz und Seele« gehört Ortschronist Gert Scykalka aus Klein­zschachwitz. Er beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit der Geschichte seines Stadt­teils und vermittelt bei Stadt­teil­füh­rungen Wissens­wertes über die Vergan­genheit von Klein­zschachwitz und deren besondere Persön­lich­keiten. Bei seinen Recherchen ist er dem Leben des Kunst­malers Franz Gustav Hochmann auf die Spur gekommen, hat dessen Nachlass aufge­ar­beitet und darüber ein Buch geschrieben unter dem Titel: »Hochmannweg – Ein Dresdner Maler zog hinaus…«

Dieses Buch, das 2020 im Dresdner SV SAXONIA Verlag in Zusam­men­arbeit mit dem Autor gestaltet wurde, errang einen dritten Preis in diesem Wettbewerb. Für Gert Scykalka ist die Auszeichnung eine ganz besondere Ehrung für seine Arbeit. Fast zehn Jahre hat er recher­chiert, den Nachlass von Hochmann geordnet und zugänglich gemacht. Über die 1906 erbaute Hochmann-Villa war vieles bekannt, aber wenig über seinen Besitzer Franz Gustav Hochmann (1861–1935). Dabei war er im ausge­henden 19. Jahrhundert ein in Deutschland bekannter Tier- und Landschafts­maler, der viele Auszeich­nungen erhielt. »Mit meiner Monografie will ich dazu beitragen, dass der Künstler nicht in Verges­senheit gerät«, sagt Scykalka. Für ihn ist das Spannende an der Beschäf­tigung mit der Vergan­genheit, wenn eine Brücke zur Gegenwart geschlagen werden kann. Diese Verbindung ergab sich dank der Begegnung mit dem Enkel von Hochmann, der mit seiner Frau in der Villa lebt und den Nachlass auf dem Dachboden aufbe­wahrt hatte.

Bei Scykalkas Führungen in Klein­zschachwitz ist die Hochmann-Villa als Kultur­denkmal ein fester Bestandteil der Tour. Details zum Leben des Kunst­malers fasst ein Wikipedia-Beitrag zusammen. Auch der stammt von Gert Scykalka. »Das habe ich zum ersten Mal gemacht, eine Heraus­for­derung!« In der Enzyklo­pädie ist u. a. zu erfahren, wo der Maler gelebt und gewirkt hat. So gehörte er zur Gründer­ge­neration der Künst­ler­ko­lonie in Ahrenshoop. Als 125 Jahre später in Ahrenshoop eine Jubilä­ums­aus­stellung stattfand, war zunächst kein Hochmann-Bild vorge­sehen. Als Scykalka davon erfuhr, sprach er mit den Veran­staltern, brachte kurzerhand eins vorbei und konnte eine Wissens­lücke schließen.

In mehreren Museen, darunter in Bendigo in Australien, der Städti­schen Galerie in Dresden, befinden sich heute Gemälde des Malers. Viele Bilder sind über die weite Welt verstreut, befinden sich in Depots oder in Privat­besitz, tauchen oft in Aukti­ons­häusern auf. So ist ein Wunsch des Heimat­for­schers, dem in Dresden geborenen Künstler eine angemessene Ausstellung zu widmen.

Christine Pohl

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