Hilfsangebote für Menschen in Notlagen

Projekt SafeDD auf Gorbitzer Straßen und Plätzen präsent

Veröffentlicht am Sonntag, 15. November 2020

Ein Team vom Projekt SafeDD leistet in Gorbitz Sozialarbeit auf der Straße und ist Ansprechpartner für in Not geratene Menschen.

Luisa Kunath und Daniel Großer vom Projekt SafeDD am Amalie-Dietrich-Platz. Foto: Claudia Trache

Luisa Kunath und Daniel Großer vom Projekt SafeDD am Amalie-Dietrich-Platz.

Foto: Claudia Trache

Gorbitz. Seit April 2019 sind die Street­worker Sophie Müller, Luisa Kunath und Daniel Großer vom Projekt SafeDD montags und donnerstags auf Gorbitzer Straßen und Plätzen unterwegs. Gut erkennbar an ihrer Kleidung und den Rucksäcken mit der Aufschrift »Streetwork«. Sie arbeiten in erster Linie sucht­spe­zi­fisch mit Erwach­senen, die sich im öffent­lichen Raum aufhalten, sind aber ebenso Ansprech­partner für Anwohner und Gewer­be­trei­bende. Im Februar 2019 nahm das Projekt als Teil des im Stadtrat im März 2018 beschlos­senen »Maßnah­men­plans für Sucht­prä­vention am Wiener Platz und weiteren Brenn­punkten bis 2020« seine Arbeit sowohl in Gorbitz als auch in Prohlis auf. »In beiden Stadt­teilen haben wir ein tolles Netzwerk mit vielen Hilfs­an­ge­boten vorge­funden«, erzählt Daniel Großer. »Von den Akteuren wurden wir mit offenen Armen empfangen.« Das Quartiers­ma­nagement Gorbitz stellt bei Bedarf seine Räumlich­keiten für indivi­duelle Beratungs­ge­spräche zur Verfügung. Bei den Adres­saten ist das Streetwork-Team inzwi­schen schon gut bekannt. »Jeder Tag unserer Arbeit ist anders. Es ist immer wieder überra­schend, auf wen man trifft«, erklärt Daniel Großer. »Wir verstehen uns in erster Linie als Vermittler ergänzend zum bestehenden Hilfe­system. Wir haben einen guten Überblick über die lokalen Angebote, begleiten bei Bedarf aber auch hilfe­su­chende Menschen zum Erstge­spräch in eine Beratungs­stelle oder zum Jobcenter.« Eine feste Standzeit am Amalie-Dietrich-Platz als regel­mäßige Anlauf­stelle möchte das Streetwork-Team künftig in Gorbitz etablieren.

Streetwork ist eine langfristige Arbeit, bei der es zunächst darum geht, Vertrauen zu den Menschen im öffent­lichen Raum aufzu­bauen, ihnen einfach zuzuhören. »Eigentlich seid ihr hier zu wenig«, sagt einer der Adres­saten bei einer spontanen Begegnung mit den Street­workern. »Hier in Gorbitz gibt es eine Menge Probleme mit Zwangs­räumung, Verschuldung, aber auch mit Drogen.« Er ist dankbar, dass es die Street­worker in Gorbitz gibt und er mit ihnen auch einfach mal eine Runde quatschen kann. Das Team ist häufig am Amalie-Dietrich-Platz und am Merian­platz anzutreffen. »Wir schauen aber mit offenen Blick auf diesen Stadtteil und gehen auch Hinweisen nach, wo sich Gruppen aufhalten«, so Luisa Kunath. »Dabei betreten wir deren Lebenswelt als Gäste, stellen uns kurz vor und regis­trieren sehr sensibel, ob die Leute in diesem Augen­blick mit uns ins Gespräch kommen möchten oder nicht.« Das Projekt unter dem Dach der Leipziger SZL Sucht­zentrum gGmbH, das mit einem weiteren Team im Bereich Altstadt und Neustadt tätig ist, wurde für zwei Jahre bis Ende 2020 mit Mitteln aus Stadt und Land gefördert.

Wie genau es 2021 weitergeht, ist ungewiss, aufgrund drohender Mittel­kür­zungen im städti­schen Haushalt.

Claudia Trache

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