Weltmeisterschaften im Kanu-Slalom und Wildwasserrennen auf der Roten Weißeritz

Vor 60 Jahren

Veröffentlicht am Dienstag, 6. Juli 2021

Bis zum 15. August 2021 erinnert in der Stadtbibliothek Freital eine Sonderausstellung an die Kanu-Weltmeisterschaft vor 60 Jahren in Hainsberg. Das war ein ganz besonderes für den Ort...

Briefmarke zur VII. Weltmeisterschaft im Kanu-Slalom und der II. Weltmeisterschaft im Wildwasserrennen 1961. Abbildung: Archiv Klaus Brendler

Briefmarke zur VII. Weltmeisterschaft im Kanu-Slalom und der II. Weltmeisterschaft im Wildwasserrennen 1961.

Foto: Archiv Klaus Brendler

Bis zum 15. August 2021 erinnert in der Stadt­bi­bliothek Freital, City-Center, Bahnhof­straße 34, eine Sonder­aus­stellung an die Kanu-Weltmeis­ter­schaft vor 60 Jahren in Hainsberg. Das war ein ganz beson­deres für den Ort, der erstmals 1230 urkundlich erwähnt wurde.

Hainsberg war vom 22. bis 28. Juli 1961 Schau­platz der VII. Weltmeis­ter­schaften im Kanu-Slalom und der II. Weltmeis­ter­schaften im Wildwas­ser­rennen. Die Wettkämpfe, auf der Roten Weißeritz ausge­tragen, verfolgten damals nahezu 35.000 Zuschauer. Der Gemeinde Hainsberg war die Organi­sation der Weltmeis­ter­schaften übertragen worden, das Organi­sa­ti­onsbüro befand sich im Rathaus.

Während die Strecke im Kanu-Slalom zwischen Rabenauer Mühle und der Kaskade am Wasser­kraftwerk in Hainsberg 800 Meter betrug, war die des Wildwas­ser­rennens mit fast acht Kilometer wesentlich länger. Sie begann zwei Kilometer unterhalb der Talsperre Malter und endete beim Sport­platz in Hainsberg. An den Wettkämpfen um die Weltmeis­ter­schaft nahmen insgesamt 190 Sportler aus 13 Ländern teil, den Gesamtsieg in der Länder­wertung holten die DDR-Kanuten vor den Sportlern aus der CSSR und der Schweiz.

Der Kampf­rich­terturm der Weltmeis­ter­schaften diente später als Sprecherturm des Rudolf-Harbig-Stadions und wurde im Zuge des Stadi­on­neubaus (2008 bis 2010) verschrottet. Wissenswert auch, dass aufgrund des inter­na­tio­nalen Sport­er­eig­nisses die Straßen­bahn­linie Nr.3 von Deuben nach Hainsberg verlängert wurde. Seit 1974 verkehrt nach Freital-Hainsberg eine Stadt­bus­linie.

Geografisches

Die Rote Weißeritz durch­fließt von ihrer Quelle, die sich im Gebiet des Großen und Kleinen Galgen­teiches und des Georgen­felder Hochmoores befindet, unter anderem die Orte Kipsdorf, Schmie­deberg, Obercarsdorf und Dippol­dis­walde. Unterhalb von Dippol­dis­walde wird sie in der Talsperre Malter gestaut und setzt anschließend ihren Lauf durch den Seifers­dorfer Grund, den Spech­tritz­grund bis zur ehema­ligen Gaststätte Spech­tritz­mühle (abgerissen 2009) und weiter durch den Rabenauer Grund fort. In Freital-Hainsberg vereinigt sie sich mit der Wilden Weißeritz, um dann als Verei­nigte Weißeritz im Dresdner Stadtteil Cotta in die Elbe zu münden.

1964 wurde Hainsberg in die Stadt Freital einge­meindet.

Anmerkung

Der erste kleine Schritt zur Eroberung des Rabenauer Grundes begann mit der Anlegung eines Weges zum Schan­zen­felsen durch Müller Samuel Richter im Jahre 1827. An der Steilwand brachte er drei Jahre später folgende Anschrift an: „Jeder Fels ein Altar, vor dem Erhabenen zu beten.“ Weiterhin veran­lasste er im gleichen Jahr einen Durch­bruch des Mühlgra­ben­tunnels. Im Jahre 1834 erfolgte die Erschließung des Rabenauer Grundes durch seinen Nachfolger C.F. Ehrlich.

Klaus Brendler

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