Zu Fuß durch Dresden

Spazie­ren­gehen hat was: In beschau­lichem Tempo Schritt für Schritt eine unbekannte Umgebung erkunden oder Altbe­kanntes aus neuem Blick­winkel entdecken. Hier und da bleibt man stehen, schaut genauer hin, macht ein Foto oder tauscht sich mit den Wegge­fähr­tinnen oder -gefährten über das Gesehene aus. Gabriele Kalmbach lädt in ihrem Buch „Zu Fuß durch Dresden“ zu 12 Spazier­gängen durch die sächsische Landes­haupt­stadt ein. Den Anfang macht die barocke Altstadt von A wie Alber­tinum bis Z wie Zwinger. Dicht an dicht liegen hier die Sehens­wür­dig­keiten mit Frauen­kirche, Synagoge, Brühl­scher Terrasse, Residenz­schloss, Hofkirche, Semperoper und verschie­denen Museen auf rund sechs Kilometer Länge. Kurz und kompakt werden die einzelnen Gebäude und ihre Geschichte vorge­stellt. Der Leser erfährt, dass die Altstadt „neu“ ist und die Neustadt alt und vor allem, dass Dresden die Summe seiner Stadt­teile ist. Deshalb führen weitere Stadt­rund­gänge u.a. in die Innere und Äußere Neustadt, zu den drei Elbschlössern, nach Blasewitz, bis auf den Weißen Hirsch oder nach Plauen. So werden die unter­schied­lichen Facetten der Stadt sichtbar, die Kunst, Kultur, Geschichte, Archi­tektur und Natur präsen­tieren.
Empfohlen wird ein Spaziergang am Elbhang oberhalb der Weinberge, um das Areal der drei Schlösser und ihre Geschichte kennen­zu­lernen. Dabei wird auch an Karl August Lingner, den mit seinem Mundwasser reich gewor­denen „Odol-König“ erinnert. Zwischen Loschwitzer Kirche und Altwachwitz geht es entlang des sächsi­schen Weinwan­derwegs. Wer die Garten­stadt Hellerau kennen­lernen, fürst­liche Pracht im Pillnitzer Schlosspark erleben oder den Spuren der Indus­tria­li­sierung im Plauen­schen Grund folgen möchte, erhält ebenfalls einen Tour-Vorschlag.
Zu jedem Rundgang gehört ein kleiner Streckenplan sowie eine infor­mative Visiten­karte. Diese enthält Start und Ziel, Halte­stellen öffent­licher Verkehrs­mittel und Parkhin­weise. Außerdem Tipps für Einkehr­mög­lich­keiten, um sich zu stärken, wenn man nicht unterwegs eine Picknick-Pause eingelegt hat. Auch wenn für Einhei­mische vieles bekannt ist – mit dem Buch und seinen anspre­chenden Bildern in der Hand wird so eine Tour zu einem kurzwei­ligen, infor­ma­tiven Ausflug. Kommen noch die eigenen Erleb­nisse dazu, wird der Spaziergang zu etwas ganz Beson­derem. StZ/Christine Pohl
Gabriele Kalmbach, „Zu Fuß durch Dresden“, 12 Spazier­gänge, Droste Verlag
ISBN: 978-3-7700-2425-4