Moderne Einkaufswelt für Tolkewitz

Neues Geschäftshaus an Österreicher Straße

Veröffentlicht am Donnerstag, 11. Oktober 2012

Ein moderner Neubau steht am ehemaligen Standort des ehemaligen Gasthofs »Donahts Neue Welt«. 2004 brannte das Gebäude, das zu dem Zeitpunkt schon zunehmend verlassen und verfallen war, ab. Nun gibt es für die Anwohner in Dresden-Tolkewitz ein neues Einkaufszentrum mit Drogerie, Biomarkt, Bäckerei, Fitnesscenter und vieles mehr.

Der moderne Bau bildet nun »Donaths ganz Neue Welt«. Foto: Pohl

Der moderne Bau bildet nun »Donaths ganz Neue Welt«.

Foto: Pohl

Tolkewitz. Im Jahr 1873 eröff­neten die Brüder Rinaldo und Herrmann Donath an der Öster­reicher Straße in Dresden-Tolkewitz ein Lokal, dessen Konzept vorwegnahm, was heute unter dem Begriff Erleb­nis­gas­tro­nomie Lifestyle ist. Zu »Donaths Neue Welt« gehörten neben den rustikal einge­rich­teten Gasträumen und dem Saal ein großer Gäste­garten mit verschie­denen Attrak­tionen, die den Gasthof schnell über die Grenzen Dresdens hinaus bekannt machten. Aus Holz und Pappmaché ließen die Besitzer eine künst­liche Alpen­land­schaft bauen, die mit Hilfe von Petro­le­um­lampen illumi­niert wurde. Das Licht dieser Lampen fiel auf Glaskugeln, die mit farbigem Wasser gefüllt waren und sorgte auf diese Weise für alpen­län­dische Abend­stimmung, das berühmte »Alpen­glühn«. Weitere Hotspots waren eine künst­liche Ruine mit Märchen­grotte und ein kleiner Tierpark. Das Lokal erfreute sich als Sommer­frische für die Dresdner großer Beliebtheit und genoss als Ballhaus einen guten Ruf. Man fuhr seinerzeit mit der Pferdebahn nach Striesen und ging dann zu Fuß weiter nach Tolkewitz oder reiste mit dem Dampf­schiff an.

Bis in die Nachkriegszeit fanden regel­mäßig Tanzver­an­stal­tungen statt. Später wurden die Gebäude als Lager genutzt, bevor der Gasthof zunehmend verfiel und 2004 schließlich abbrannte.

An die Stelle des früheren Ausflugs­lokals ist ein moderner Neubau getreten. Ein Jahr Bauzeit und insgesamt drei Millionen Euro inves­tierte die Saller-Gruppe aus Weimar in das Geschäftshaus. Entstanden ist ein langge­streckter zweige­schos­siger Bau, der sich in einen gläsernen Kubus schiebt. Den Planern ging es darum, ein Gebäude zu entwerfen, das sich selbst­be­wusst in die Umgebung einordnet und dabei eigene Akzente setzt. Am 20. September 2012 feierten die Mieter mit Sonder­ak­tionen und Kinder­über­ra­schungen Eröffnung. Einge­zogen sind eine Bäckerei, ein Biomarkt, eine Drogerie und ein Beklei­dungs­ge­schäft. Das Fitness­center im Oberge­schoss soll auch bald fertig sein. Aus »Donaths Neuer Welt« ist nun eine andere, eine ganz Neue (Einkaufs)-Welt entstanden.

Steffen Möller

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