Erhalt des Lingnergrabmals
Veröffentlicht am Dienstag, 28. September 2021
Karl-August Lingner zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten Dresdens. Sein Name ist eng mit dem Mundwasser Odol verbunden. Damit sein Grabmal der Nachwelt erhalten bleibt, soll es saniert werden.
Karl-August Lingner (1861–1916) zählt zu den bedeutendsten Unternehmern der Dresdner Industriegeschichte. Sein Name ist eng verbunden mit dem bekannten Mundwasser Odol und mit seinem Engagement in Sachen Hygiene und Volksgesundheit. Er legte 1912 eine »Denkschrift zur Errichtung eines National-Hygiene-Museums in Dresden« vor. Zwar erlebte er die Grundsteinlegung des Deutschen Hygiene-Museums nicht mehr. Aber er hinterließ 6,4 Millionen Reichsmark für dessen Gründung 1930. 1916 wurde Lingner in der Gruft auf dem Ev.-Luth. Johannisfriedhof bestattet und im Mai 1921 in das Mausoleum der Villa Stockhausen (heute Lingner-Schloss) überführt.
Das Lingner-Schloss vermachte er der Stadt Dresden, seinen Angehörigen hnterließ er 50.000 Mark zur Unterhaltung der Grabstelle auf dem Friedhof. Nach über 100 Jahren ist von dem Geld nichts mehr übrig. So wird seine künstlerisch wertvolle Grabstelle, deren Bausubstanz gefährdet ist, auf dem Johannisfriedhof derzeit nur notdürftig unterhalten. Aber sie zählt zu den 23 national bedeutenden Grabdenkmalen auf dem Friedhof und soll für künftige Generationen erhalten bleiben.
Die jetzigen Inhaber der Grabstelle können das aufgrund ihres Alters und ihrer Gesundheit nicht leisten. Es wird auch über eine Rückgabe der Grabstelle an die Friedhofsverwaltung nachgedacht, die in diesem Fall für die Verkehrssicherheit und die Rekonstruktion zuständig wäre. Um sich einen Überblick über die Baukosten verschaffen zu können, holte die Friedhofsverwaltung entsprechende Angebote für die erforderlichen Steinmetzarbeiten, Steinrestaurierungen und Metallrestaurierungen ein. Der Umfang der Restaurierung wurde mit dem Amt für Denkmalschutz abgesprochen. Da der Erhalt des Kulturdenkmals im öffentlichen Interesse liegt, wandte sich die Friedhofsverwaltung an den Blasewitzer Stadtbezirksbeirat um finanzielle Unterstützung. Er befürwortete eine Förderung in Höhe von 22.219 Euro aus dem eigenen Budget.