Friedrich Otto Jedicke – Fabrikbesitzer in Trachau

Grabstätten auf den Kaditzer Friedhöfen

Veröffentlicht am Sonntag, 19. Juli 2020

Friedrich Otto Jedicke war Fabrikbesitzer in Trachau. Geboren wurde er in Oschatz.

Grablege Jedicke: Friedrich Otto Jedicke war u.a. Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des 1894 gegründeten Turnvereins „Frisch auf“. Foto: Brendler

Grablege Jedicke: Friedrich Otto Jedicke war u.a. Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des 1894 gegründeten Turnvereins »Frisch auf«.

Foto: Brendler

Der am 2. Juni 1860 als Sohn eines Gasthof­be­sitzers in Oschatz geborene Friedrich Otto Jedicke gehörte zu den Persön­lich­keiten, die vor allem in den 1890er Jahren an der Entwicklung der Vorort­ge­meinde Trachau maßgeblich Anteil hatten.

Zunächst Mitin­haber der 1886 in der Leipziger Vorstadt (Erlen­straße Nr. 1b) gegrün­deten Zigar­ren­fabrik »A. R. Jedicke & Sohn«, hatten er, nun als allei­niger Inhaber, und sein Bruder im April 1890 den Firmensitz unter gleichem Namen in die Vorort­ge­meinde Trachau (heute Leipziger Straße Nr. 151–155) verlegt.

Im damals fast 2.000 Einwohner zählenden Trachau wurde Friedrich Otto Jedicke 1894 in den Gemein­derat gewählt, dem er bis zur Einge­meindung nach Dresden zum 1. Januar 1903 auch angehörte.

Von 1895 bis 1903 führte er den Trachauer Schul­vor­stand, bekleidete den Vorsitz, später den Ehren­vorsitz des 1894 gegrün­deten Turnvereins »Frisch auf!« und war Prokurist der 1898 ins Leben gerufenen »Sächsi­schen Bauge­sell­schaft GmbH«. Außerdem hatte ihn die Haupt- und Residenz­stadt Dresden nach »Beantragung, Prüfung und Eidleistung« im Februar 1892 als Leiter der Trachauer Postagentur einge­setzt. Selbige war kurze Zeit danach als erstes Trachauer Postamt in dem von Friedrich Otto Jedicke erbauten mehrstö­ckigen Miets­wohnhaus Leipziger Straße Nr. 159 einge­richtet worden.

Bis zu seinem Tod war er Mitglied des 1903 gegrün­deten »Bezirks­verein der Dresdner Nordwest­vor­städte«, der in seinem Vereins­blatt »Nordwest-Bote« (Juni 1910) mitteilen konnte:
»Unser Mitglied, Herr Fabrik­be­sitzer Friedrich Otto Jedicke, Leipziger Straße Nr. 151, wurde anläßlich des Geburts­tages Sr. Majestät des Königs zum Kommer­zi­enrat ernannt.«

Friedrich Otto Jedicke, seit 1904 auch Inhaber der Zigaret­ten­fabrik »Antipa­pierosi«, Leipziger Straße Nr. 151–155, verstarb am 10. Mai 1911 im Alter von 51 Jahren. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Kaditzer Kirchhof.

Klaus Brendler

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