Fabrikbesitzer und Schiffseigner Karl August Jacob (1850–1931)
Grabstätten auf dem Pieschener Markusfriedhof
Veröffentlicht am Samstag, 21. September 2019
Noch heute ist »Jacobs Fähre« in Pieschen ein Begriff. Im Jahr 1895 wird Karl August Jacob das Überfahrrecht zuerkannt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Markusfriedhof.
Der im Januar 1884 eingeweihte und bisher dem Ev.-Luth. Neustädter Friedhofsverband unterstellte Markus-Friedhof gehört seit Januar 2018 zur Laurentiuskirchgemeinde Trachau. Mit einer Fläche von fast 4,5 Hektar ist er der größte unter den vier zur Kirchgemeinde gehörenden Begräbnisstätten.
Viele derer, die auf dem Markusfriedhof ihre letzte Ruhestätte fanden, sind auf besondere Art und Weise eng mit der Geschichte des Dresdner Nordwestens verbunden. Zu ihnen gehört auch der Pieschener Fähr- und Böttchermeister Karl August Jacob.
In der Geschichte der seit Mitte des 18. Jahrhunderts bestehenden Fährverbindung zwischen Pieschen und dem Ostragehege wird mit Christian Jacob und seiner Ehefrau Anna Sophie der Name Jacob erstmals erwähnt. Es sind die Großeltern des auf dem Markusfriedhof bestatteten Karl August Jacob. Letztgenanntem wird im Oktober 1895 das Überfahrtsrecht im Pieschener Winkel auch von Amts wegen zuerkannt. Wortwörtlich heißt es im Kaufvertrag: »Der Kgl. Staatsfiskus überläßt dem Fährmeister Jacob das bisher bereits von ihm und seinen Vorgängern […] ausgeübte Überfahrtsrecht zwischen Pieschen und dem großen Ostragehege in Dresden-Friedrichstadt als ein dringliches im Grund- und Hypothekenbuche einzutragendes Recht für einen […] zahlbaren Kaufpreis von 500 Mark.«
In den Folgejahren sind Sohn Franz Albert und bis 1945 Enkel Albert Hellmut die Betreiber der Fähre, deren Verkehr Ende März des Jahres 1996 eingestellt wird.
Noch heute ist »Jacobs Fähre« für viele Einheimische ein Begriff! »Man kann schon sagen, Jacobs waren eine Institution!“ Das behaupten Heidemarie und Heinz Glodschei in der von ihnen verfassten und 2008 erschienenen Publikation „Die Geschichte des Dresdner Vorortes Pieschen«.
Anmerkung: Der im eigenen Hause Leipziger Straße Nr. 103 am 15. Mai 1931 verstorbene Schiffseigner und Besitzer der ehemaligen »Mechanischen Faßfabrik«, Altpieschen Nr. 15, Karl August Jacob wurde an der Seite seiner Ehefrau Theresa Mathilde (1849–1920) auf dem Markusfriedhof beigesetzt.