Fabrikbesitzer und Schiffseigner Karl August Jacob (1850–1931)

Grabstätten auf dem Pieschener Markusfriedhof

Veröffentlicht am Samstag, 21. September 2019

Noch heute ist »Jacobs Fähre« in Pieschen ein Begriff. Im Jahr 1895 wird Karl August Jacob das Überfahrrecht zuerkannt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Markusfriedhof.

Viele Jahrzehnte lang betrieb die Familie Jacob die Fährverbindung zwischen Pieschener Winkel und Ostragehege. Repro: Der Stadtbezirk Nord der Stadt Dresden (1983), Seite 39/Klaus Brendler

Viele Jahrzehnte lang betrieb die Familie Jacob die Fährverbindung zwischen Pieschener Winkel und Ostragehege.

Foto: Der Stadtbezirk Nord der Stadt Dresden (1983), Seite 39/Klaus Brendler

Der im Januar 1884 einge­weihte und bisher dem Ev.-Luth. Neustädter Fried­hofs­verband unter­stellte Markus-Friedhof gehört seit Januar 2018 zur Lauren­ti­us­kirch­ge­meinde Trachau. Mit einer Fläche von fast 4,5 Hektar ist er der größte unter den vier zur Kirch­ge­meinde gehörenden Begräb­nis­stätten.

Viele derer, die auf dem Markus­friedhof ihre letzte Ruhestätte fanden, sind auf besondere Art und Weise eng mit der Geschichte des Dresdner Nordwestens verbunden. Zu ihnen gehört auch der Pieschener Fähr- und Böttcher­meister Karl August Jacob.

In der Geschichte der seit Mitte des 18. Jahrhun­derts bestehenden Fährver­bindung zwischen Pieschen und dem Ostra­gehege wird mit Christian Jacob und seiner Ehefrau Anna Sophie der Name Jacob erstmals erwähnt. Es sind die Großeltern des auf dem Markus­friedhof bestat­teten Karl August Jacob. Letzt­ge­nanntem wird im Oktober 1895 das Überfahrts­recht im Pieschener Winkel auch von Amts wegen zuerkannt. Wortwörtlich heißt es im Kaufvertrag: »Der Kgl. Staats­fiskus überläßt dem Fährmeister Jacob das bisher bereits von ihm und seinen Vorgängern […] ausgeübte Überfahrts­recht zwischen Pieschen und dem großen Ostra­gehege in Dresden-Fried­rich­stadt als ein dring­liches im Grund- und Hypothe­ken­buche einzu­tra­gendes Recht für einen […] zahlbaren Kaufpreis von 500 Mark.«

In den Folge­jahren sind Sohn Franz Albert und bis 1945 Enkel Albert Hellmut die Betreiber der Fähre, deren Verkehr Ende März des Jahres 1996 einge­stellt wird.

Noch heute ist »Jacobs Fähre« für viele Einhei­mische ein Begriff! »Man kann schon sagen, Jacobs waren eine Insti­tution!“ Das behaupten Heide­marie und Heinz Glodschei in der von ihnen verfassten und 2008 erschie­nenen Publi­kation „Die Geschichte des Dresdner Vorortes Pieschen«.

Anmerkung: Der im eigenen Hause Leipziger Straße Nr. 103 am 15. Mai 1931 verstorbene Schiffs­eigner und Besitzer der ehema­ligen »Mecha­ni­schen Faßfabrik«, Altpie­schen Nr. 15, Karl August Jacob wurde an der Seite seiner Ehefrau Theresa Mathilde (1849–1920) auf dem Markus­friedhof beigesetzt.

Klaus Brendler

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