»Man muss den Dingen Zeit lassen«

Veröffentlicht am Freitag, 20. September 2019

Seit 2004 gibt Else Gold die »Zündblättchen« heraus. Grafiken daraus sind jetzt in der Werkgalerie zu sehen.

Verlegerin Else Gold lebt und arbeitet in Meißen. Die »Zündblättchen« versteht sie als Kunstobjekte.

Verlegerin Else Gold lebt und arbeitet in Meißen. Die »Zündblättchen« versteht sie als Kunstobjekte. Foto: Möller

Foto: Möller

Vor fünfzehn Jahren ist das erste von nun bald über 90 Heften erschienen. Das erste »Zündblättchen« kam 2004 heraus. Else Gold hatte das Projekt gemeinsam mit einigen Mitstrei­te­rinnen und Mitstreitern aus der Taufe gehoben, zu denen u. a. Wolfgang E. Herbst Silesius gehörte, der ihr auch heute noch beratend zur Seite steht.

Else Gold, die in Meißen lebt und arbeitet, versteht die »Zündblättchen – überel­bische Blätter für Kunst und Literatur«, so der vollständige und korrekte Titel, als Kunst­ob­jekte. Erste Ausstel­lungen fanden 2009 und 2014 statt.

Nun also die dritte Exposition in der Werkga­lerie: »AUSSTELLUNG | ZB ARTISTINNEN 45/90 | Lyrik-Grafik-Zündblättchen«. Gezeigt werden 45 gra­fische Arbeiten aus anderthalb Jahrzehnten, die ausschließlich von Künst­le­rinnen geschaffen und in den Zündblättchen veröf­fent­licht wurden. »Die Dinge müssen sich entwi­ckeln können, Zeit ist ein wichtiger Faktor«, sagt Else Gold. Pro Jahr erscheinen etwa sechs Hefte, mal mehr, mal weniger. Wichtig ist es ihr, Menschen zusam­men­zu­bringen. Sie will Brücken bauen zwischen Genres und Genera­tionen. Die »Zündblättchen« sind ein experi­men­teller Raum.

Ein Heft kostet 1,50 Euro, Rendi­te­ob­jekte sehen anders aus. „Ich verdiene dabei nichts, ich tue das, weil ich es für notwendig halte“, sagt die Heraus­ge­berin. Gedruckt wird auf Umwelt­papier.
Die Hefte sind nicht für die Ewigkeit angelegt, sondern existieren, um gelesen und betrachtet zu werden. Man bekommt sie auf Grafik­märkten, im Abo oder als Geschenkabo. Der Bekannt­heitsgrad wächst ständig, in und außerhalb der Kunst­szene. Dazu beigetragen haben zahlreiche Lesungen, u. a. auf der Meißner Albrechtsburg und in der Galerie Lesezeichen in der Dresdner Neustadt.

Auf der Vernissage am 23. August in der Werkga­lerie wurde Heft Nummer 91 vorge­stellt. Heft 92 erscheint anlässlich der Finissage am 6. Oktober.

»AUSSTELLUNG | ZB ARTISTINNEN 45/90 | Lyrik-Grafik-Zündblättchen«,
bis 6. Oktober 2019 in der Werkga­lerie, Bürger­straße 50, Galva­nohof,
Öffnungs­zeiten: Mi und Do 10–16 Uhr, Fr 14–18 Uhr, So 14.30–16.30 Uhr

Steffen Möller

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