Nachbarschaftsfest in der Flüchtlingsunterkunft geplant

Veröffentlicht am Mittwoch, 4. Mai 2016

Für Mitte Juni ist in der Asylunterkunft an der Lockwitztalstraße ein Nachbarschaftsfest geplant. In den 15 Wohnungen leben derzeit bis zu 72 Flüchtlinge.

Flüchtlingssozialarbeiter Conrad Blumenstein von der Caritas (l.) im Beratungsgespräch mit zwei Anwohnern der Unterkunft. Foto: Trache

Flüchtlingssozialarbeiter Conrad Blumenstein von der Caritas (l.) im Beratungsgespräch mit zwei Anwohnern der Unterkunft.

Foto: Trache

Mitte Februar zog Leben ein in das frisch sanierte Übergangsheim an der Lockwitz­tal­straße. In 15 Wohnungen leben bis zu 72 Flücht­linge. Die Wohnungen sind mit Küche und Bad einge­richtet, sodass sich die Männer aus verschie­denen Nationen komplett selbst versorgen können. Unter­stützt werden die Heimleiter Mandy Feldmann und Nader Khafif von Ehren­amt­lichen des Bürger­netz­werks Südost. Einige von ihnen bieten zusätzlich in der Unter­kunft Deutsch­kurse an. »Einige Bewohner nehmen an den Integra­ti­ons­kursen teil, andere besuchen die ehren­amtlich organi­sierten Deutsch­kurse der Initiative DAMF (Deutsch für Asylsu­chende, Migranten und Flücht­linge)«, erzählt Mandy Feldmann. Sie leitete bereits zwei Jahre ein Flücht­lingsheim im Landkreis Mittel­sachsen. Nader Kahfif ist gebür­tiger Syrer und lebt seit 1997 in Dresden. Der studierte Bauin­ge­nieur spricht verschiedene Sprachen, unter anderem Arabisch. Viele Vorhaben sind derzeit in Planung. So soll das Außen­ge­lände der Unter­kunft noch gestaltet werden, unter anderem mit einer Sitzecke und einer Tisch­ten­nis­platte. Außerdem ist die Einrichtung einer Fahrrad­werk­statt im Haus geplant. »Mobilität ist für die Asylsu­chenden ein großes Thema«, so Mandy Feldmann weiter. Kürzlich übergaben die Peerleader der Gorbitzer Labor­schule sieben Fahrräder. Bereits im Dezember 2015 erhielten die Peerleader den Preis »Selbst­ver­ständlich menschlich« der Sächsi­schen Jugend­stiftung für ihr Engagement bei der Fahrrad­spen­den­aktion »Bikes4Refugees«. In einer eigenen Fahrrad­werk­statt setzen sie alte Fahrräder wieder instand.

Für Mitte Juni ist in der Unter­kunft ein Nachbar­schaftsfest geplant. Dafür laufen zurzeit die Vorbe­rei­tungen gemeinsam mit den Bewohnern. Zweimal pro Woche sind Flücht­lings­so­zi­al­ar­beiter der Caritas Dresden vor Ort und bieten Beratungen an. »Ein großes Thema ist der Sprach­erwerb. Die Bewohner sind sehr daran inter­es­siert. Häufig fragen sie auch nach Arbeits­mög­lich­keiten oder benötigen Unter­stützung bei ihrem Asylver­fahren«, erzählt Flücht­lings­so­zi­al­ar­bei­terin Julia Rump. Mitar­beiter der Regio­nal­ko­or­di­nie­rungs­stelle Asyl für Prohlis und Leuben entwarfen ein Plakat, auf dem in Deutsch, Englisch und Arabisch Jobs im Bereich Arbeits­ge­le­genheit (AGH) aufge­listet sind. Gefördert wurde es durch die Landes­haupt­stadt Dresden. Bei einem AGH-Job arbeitet man drei bis sechs Monate an fünf Tagen pro Woche für jeweils fünf Stunden. Damit können sich die Asylsu­chenden etwas zu ihren Asylbe­wer­ber­leis­tungen dazuver­dienen. Bei vielen dieser Joban­gebote gehört ein Deutschkurs dazu. So kann das Gelernte gleich in der Praxis angewendet werden.

Claudia Trache

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