Planen, Bauen, Sanieren
Im Gespräch mit Ortsamtsleiter Jörg Lämmerhirt über Entwicklungen 2016
Veröffentlicht am Freitag, 29. Januar 2016
Auch im Jahr 2016 steht Ortsamtsleiter Jörg Lämmerhirt allen Hinweisen, Fragen und Sorgen der Prohliser Bürger offen gegenüber. Er will sich für die Anwohner einsetzen und mit gesundem Menschenverstand schauen, was möglich gemacht werden kann. Im Interview mit der Redakteurin Claudia Trache spricht er über diesjährige Vorhaben im Ortsamt Prohlis.
Seit vorigem Jahr ist das Thema Asyl besonders im Focus. Wird sich 2016 die Zahl der Flüchtlinge in Prohlis erhöhen?
In Prohlis leben derzeit 943 Flüchtlinge, zum einen in 117 Wohnungen, aber auch in Gemeinschaftsunterkünften an der Heidenauer Straße (114) sowie an der Boxberger Straße (192). Die Unterkunft mit 72 Plätzen an der Lockwitztalstraße wird in Kürze eröffnet. Das erfolgt in Abhängigkeit davon, wie viele Flüchtlinge die Stadt vom Freistaat zugewiesen bekommt.
Welche Straßensanierungen sind im Zusammenhang mit der Hochwasserschadensbeseitigung 2016 geplant?
Voraussichtlich Ende Februar beginnt die komplette Sanierung der Reisstraße im Abschnitt von der Bismarckstraße bis zum Kreisverkehr. Dies wird bis Anfang November dauern. Im Zuge der Sosaer Straße wird gleichzeitig die Brücke über dem Niedersedlitzer Flutgraben neu gebaut. Auch der lang ersehnte Ersatzneubau der Brücke über dem Lockwitzbach im Zuge der Prof.-Billroth-Straße wird im Spätfrühjahr in Angriff genommen.
Wie schätzen Sie die Entwicklung am Schulstandort Lockwitz ein?
Ich freue mich sehr, dass das einstige Schulgebäude nun wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt wird. Die Schule stellt im Ortsteil einen hohen Identifikationsfaktor dar. Der Bauantrag ist eingereicht. Die Verhandlungen zum Erbpachtvertrag zwischen Investor und der Stadt Dresden sind in den letzten Zügen. Der Bau soll im Frühsommer beginnen. Geplant ist, dass im Schuljahr 2017/18 die Schule wieder ihre Pforten öffnet.
In der Diskussion ist ja auch ein erneuter Anlauf für ein Gymnasium in Prohlis. Wie ist der aktuelle Stand?
Nachdem der Standort Boxberger Straße 1, der derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, bis auf weiteres nicht mehr zur Verfügung steht, wird nun nach einem neuen Standort für ein Gymnasium gesucht. Im Schuljahr 2016/17 ist leider nicht mit der Realisierung des Gymnasiums Prohlis zu rechnen.
Gewünscht wird der Ausbau des Palitzschhofes zu einem Bürgerhaus. Wie stehen die Chancen?
Sowohl Ortsbeirat als auch der Stadtrat stehen hinter diesem Projekt. Zunächst muss jedoch das Grundstück durch die Stadt erworben werden. Die Gelder dafür sind vorhanden. Ein tragfähiges Konzept zur Sanierung und Betreibung wird in Kürze dem Stadtrat vorgelegt.
Wie schätzen Sie das bürgerschaftliche Engagement im Ortsamt Prohlis ein?
Das ist sehr vielfältig und reicht von den Sportvereinen über die Orts- und Gewerbevereine bis hin zu Initiativen, die die Flüchtlinge unterstützen. Besonders freue ich mich in diesem Jahr auf das 25. Prohliser Herbstfest. Von Beginn an wird kein Eintritt bei diesem beliebten Fest verlangt. Auch an der Aktion „Sauber ist schöner“ (dieses Jahr vom 9. bis 16. April) beteiligen sich viele Prohliser, auch wenn es hier durchaus noch Potential gibt.
Welche Bauvorhaben sind in Ihrem Ortsamtsgebiet aktuell?
Ich freue mich, dass in Nickern die Erschließungsarbeiten für die Komplettierung des Wohngebietes voranschreiteen. Neben Einfamilienhäusern und Reihenhäusern entstehen auch mehrgeschossige Wohnhäuser, in denen Mietwohnungen eingerichtet werden können. Der Bedarf ist da. Daher wünsche ich mir auch, dass die Bebauungspläne in Luga und Torna zur Satzungsreife gelangen, um auch dort mit dem Wohnungsbau fortfahren zu können. Zum Thema Wissenschaftsstandort Dresden-Ost wünsche ich mir, dass wir Lösungen für die Kleingärten finden, die für die Bauvorhaben weichen müssen. Ich hoffe, dass zumindest in Teilgebieten die Planung soweit voranschreitet, dass 2017 mit dem Bau wissenschaftlicher Einrichtungen begonnen werden kann.