Naturbad produziert Sonnenenergie

Veröffentlicht am Freitag, 18. September 2020

Im Naturbad Mockritz wird die Sonnenenergie zur Stromgewinnung genutzt. Eine Solaranlage der DREWAG liefert Energie für Warmwasser und Gastronomie.

Solaranlage im Mockritzer Naturbad. Foto: Ralf Richter

Solaranlage im Mockritzer Naturbad.

Foto: Ralf Richter

Mockritz. Fünf Jahre dauert es noch – dann wird das Mockritzer Naturbad 100 Jahre alt. Still und leise wurde das alt-roman­tische von der Quelle Tiefer Börner gespeiste Bad im 95. Jahr seiner Existenz Vorreiter in Sachen Solar­ener­gie­nutzung. Die Badegäste staunten nicht schlecht, als sie im Juni den völlig neu gestal­teten Eingangs­be­reich passierten und den Flachbau, der bislang zwei Gemein­schafts­um­klei­de­räume, ein Bistro und Toiletten beher­bergten, schon rein äußerlich kaum wieder­erkannten. Stahl­graue Gitter vor den dem Bad zugewandten Wänden und Fenstern des Haupt­ge­bäudes lassen Besuche­rinnen und Besucher rätseln, was sich der Architekt bei dieser Gestaltung gedacht haben mag. Einige vermuten, dass die Sonnen­ein­strahlung mit den Gittern gebrochen werden und somit eine Art natür­licher Hitze­schutz erreicht werden sollte, befindet sich doch die »Fenster­seite« des Badhaupt­ge­bäudes auf der sonnigen Südseite.

Das darüber liegende Schrägdach auf der Südseite des langge­streckten Gebäudes ist ideal für den Betrieb einer Photo­voltaik-Anlage. Auf einer Gesamt­fläche von 55 mal dreieinhalb Metern verteilt auf drei Abschnitte wurden ca. hundert Photo­voltaik-Module montiert. Am 3. März 2020 ging die Anlage erstmalig in Betrieb und sie erzeugte bis Anfang September 18.000 Kilowatt­stunden. An sehr guten Tagen mit sechs Stunden Sonne­nen­schein­dauer werden 180 Kilowatt­stunden produ­ziert bei einer avisierten Jahres­leistung von 30.000 Kilowatt­stunden. Da das Bistro mit seinen Kühlschränken und Herden gerade an den sonnigen Tagen geöffnet ist – dies sind die Tage mit hohen Gäste­zahlen – zieht es an diesen Tagen seinen Strom aus der Photo­vol­ta­ik­anlage und entlastet dadurch den Netzan­schluss des Bades, teilt die DREWAG mit, in deren Eigentum sich die Anlage befindet und die sie auch ständig wartet und kontrol­liert. Wöchentlich wird an einer Ablese­ein­richtung im Badge­bäude kontrol­liert, wieviel Strom produ­ziert wurde. Zudem dient der Solar­strom zur Warmwas­ser­be­reitung. Die 28.000 Euro teure Anlage soll sich – so ist der Plan – in zwanzig Jahren amorti­siert haben.

Ralf Richter

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