Dokumente über Corona-Pandemie für das Dresdner Stadtarchiv

Veröffentlicht am Montag, 1. März 2021

Die Pandemie ist noch lange nicht Geschichte, trotzdem werden aktuelle Dokumente gesammelt und archiviert. Das Universitätsklinikum übergab ein Teil davon an das Stadtarchiv

Der Leitende Archivdirektor Prof. Thomas Kübler (l.) nimmt die Dokumente des Universitätsklinikums zur Corona-Pandemie entgegen. Mit dabei: Prof. Maria Eberlein Gonska, Janko Haft, Kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums, und Michael Doerwald, Creative Director der Agentur Ketchum (v. l.).

Foto: Uniklinikum

Dresden. Die Corona-Pandemie hat auch das Univer­si­täts­kli­nikum Carl Gustav Carus in beson­derem Maße gefordert. In den vergan­genen Jahrzehnten war sie noch nie mit einem krisen­haften Geschehen in diesem Ausmaß konfron­tiert worden. „Um in der herauf­zie­henden Pandemie so wirksam und auch nachhaltig wie möglich agieren zu können, haben wir am Unikli­nikum frühzeitig ein Krisen­ma­nagement etabliert. Angesichts einer Situation, die in dieser Form und diesem Ausmaß absolutes Neuland darstellte, war uns klar, dass wir unser Tun immer wieder auf den Prüfstand stellen müssen. Das aber geht nur, wenn wir alle Maßnahmen und die davor­lie­genden Entschei­dungs­pro­zesse sorgfältig in Form einer Chronik dokumen­tieren“, erinnert sich Prof. Michael Albrecht, Medizi­ni­scher Vorstand, an die ersten Monate der Pandemie.

So entstand im Laufe eines knappen Jahres eine umfang­reiche Sammlung. Sie beinhaltet Dokumente wie Verfah­rens­an­wei­sungen, Hinweis­schilder, Poster, mehrere Ausgaben des Mitar­bei­ter­ma­gazins »Carus Intern« und des Newsletters »Carus Quick« sowie ein Corona-Tagebuch, aber auch zwei selbst genähte Schutz­masken vom März 2020 und einen Patienten-Frage­bogen der Corona-Ambulanz. Diese Unter­lagen zur Corona-Pandemie wurden am 8. Februar 2021 an das Stadt­archiv Dresden übergeben.Sie dokumen­tieren einer­seits die organi­sa­to­ri­schen sowie adminis­trative Maßnahmen des Klinikums, um Patienten und Mitar­beiter vor einer Infektion zu schützen und anderer­seits alle Aktivi­täten, durch die es gelungen ist, die Therapien analog zu den wachsenden Erkennt­nissen der Wissen­schaft zu optimieren. So werden die Erfah­rungen für die Zukunft aufbe­wahrt, um auf derartige Krisen vorbe­reitet zu sein. Das Stadt­archiv hatte bereits im April 2020 damit begonnen, eine Corona-Sammlung aufzu­bauen. Zunächst waren das vor allem Objekte und Dokumente aus Privathand. „Neben dieser privaten Ebene ist es für uns als Stadt­archiv jedoch wichtig, auch Unter­lagen zu bekommen, die das Geschehen aus der Perspektive öffent­licher Einrich­tungen dokumen­tieren. Bei der Bewäl­tigung der Pandemie in der Stadt spielt das Univer­si­täts­kli­nikum als öffent­liche Insti­tution eine zentrale Rolle. Deshalb ist es für unsere Arbeit sehr wichtig, Dokumente und Objekte aus dem Klinik­be­trieb übernehmen zu können. Umso erfreu­licher ist es, dass uns das Unikli­nikum bei unserer Arbeit so unkom­pli­ziert unter­stützt“, sagt Prof. Thomas Kübler.

Inzwi­schen sind bereits mehr als 2.000 Dateien in Form von Einträgen mit anhän­genden Proto­kollen und Berichten angelegt worden. »Ohne eine syste­ma­tische Aufbe­reitung und Ablage dieser Dokumente in einer struk­tu­riert aufge­bauten Datenbank wäre ein großer Teil dieses Wissens in seiner Gesamtheit nicht verfügbar und würde den so wichtigen Lernprozess während und nach der Krise verhindern«, erklärte Prof. Maria Eberlein-Gonska, Leiterin des Zentral­be­reichs Qualitäts- und Medizi­ni­sches Risiko­ma­nagement des Unikli­nikums, bei der Übergabe der Dokumente, Fotos und Videos.

Christine Pohl

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