Die Werftstraße in Übigau

Straßennamen im Dresdner Nordwesten

Veröffentlicht am Montag, 30. März 2020

Wie die Schloßstraße zur Werftstraße wurde. Ein kleiner Streifzug durch die Geschichte Übigaus.

Johann Friedrich Nilsson Eosander war der Namenspate der Eosanderstraße, die 1946 in Werftstraße umbenannt wurde. Foto: Archiv Brendler

Johann Friedrich Nilsson Eosander war der Namenspate der Eosanderstraße, die 1946 in Werftstraße umbenannt wurde.

Foto: Archiv Brendler

Am 11. November 1903 gab der Rat der könig­lichen Haupt- und Residenz­stadt Dresden bekannt, dass mit Jahres­beginn 1904 die in Richtung des Übigauer Schlosses führende und 1899 benannte Schloß­straße den Namen Eosan­der­straße erhalten wird.

Der Namen­spate Johann Frie­drich Nilsson Eosander, genannt Eosander von Göthe, geboren am 23. August 1669 in Stralsund und in Dresden am 22. Mai 1728 gestorben, war ein Baumeister des Spätbarock. Er hatte für den preußi­schen Hof einige Schlösser in Berlin und Umgebung gebaut. Sein bekann­testes Werk ist das Schloss Charlot­tenburg.

Eosander von Göthe, im Jahre 1713 als General in schwe­dische Dienste getreten und geadelt, seit 1723 in Dresden, hatte 1724/26 im Auftrage des sächsi­schen Kabinett­mi­nisters Jakob Heinrich Graf von Flemming (1667–1728) das Schloss in Übigau erbaut.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt die Eosan­der­straße am 1. Juli 1946 den Namen Werft­straße. Sie nimmt damit Bezug auf die Schiffs­werft Übigau, die in den 1920er Jahren als eine der größten Binnen­werften Europas galt.

Die Werft­straße nimmt ihren Anfang am Denkmal »Übigauer Schloss« und endet an der ARAL-Tankstelle, Washing­ton­straße. In den letzten fünfzehn Jahren entstanden entlang der Werft­straße ein Autohaus, die Geschäfts­stelle des DRK-Kreis­ver­bandes, ein EDEKA-Großhandel und ein Garten­center sowie anderes mehr.

Anmerkung: Im Jahre 1901 hatte die an der Westseite des Werft­platzes der ehema­ligen Elbeschiff­fahrts­ge­sell­schaft „Kette“ entlang führende Straße den Namen Werft­straße erhalten. Im Zusam­menhang mit der Umbenennung der Eosan­der­straße 1946 wurde sie als öffent­liche Straße aufge­hoben.

Klaus Brendler

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