Ende für Parkplatz am Blauen Wunder?
Veröffentlicht am Sonntag, 31. Januar 2021
Das Parken am Elbufer unterhalb des Schillerplatzes ist seit Jahren umstritten. Jetzt will die Stadt die Zufahrt mit Pollern versperren.
Das Schild mit der Eule weist die Fläche am Blauen Wunder unterhalb des Schillerplatzes als Naturschutzgebiet aus. Trotzdem wird das Areal seit langem als kostenloser Parkplatz genutzt, ohne dass es zu Sanktionen kommt. Seit Jahren ist der Parkplatz ein Zankapfel. Die einen wollen ihn legalisieren, die anderen verbieten. Der ADFC Dresden gehört zu den Mahnern, die auf die Konflikte zwischen Autofahrern, Fußgängern und Nutzern des Elberadweges hinweisen und auf die erhöhte Unfallgefahr. Der Fahrradklub fordert das Ende der Kulanz und Durchsetzung des geltenden Rechts.
Über die aktuelle Situation informierte Baubürgermeister Stephan Kühn am 20. Januar 2021 die Blasewitzer Stadtbezirksbeiräte.
Die Stadt hat intensive Parkraumuntersuchungen im Herzen von Blasewitz rund um den Schillerplatz vorgenommen. Dabei hat sie die privaten und öffentlich zur Verfügung stehenden Parkplätze aufgelistet. Das Fazit: Im Durchschnitt sind genug freie öffentliche Parkplätze vorhanden, nur in Spitzenzeiten könnten sie knapp werden. Dabei beruft sich die Verwaltung vor allem auf die Tiefgarage der Schillergalerie, die meist nur zu 40 Prozent ausgelastet sei. Auch vor diesem Hintergrund sei das Parken an der Elbe nicht notwendig. Nach Angaben der Stadt werden hier rund 80 Stellflächen genutzt, am Schillerplatz selbst sind 40 gebührenpflichtige Stellflächen verfügbar. Ein schwergewichtiges Argument gegen das Parken an der Elbe ist auch der Hochwasserschutz. Auf den Flächen dürfen keine Eingriffe vorgenommen werden, die den Abfluss des Wassers im Flutfall behindern, so die Verwaltung. Jetzt kündigt Stephan Kühn an, Nägel mit Köpfen zu machen. Um das »rechtswidrige Parken« zu unterbinden, soll vor dem Elberadweg die Zufahrt zum Elbufer mit einer Reihe (abklappbarer) Poller verhindert werden. Im Frühjahr sollen 20 Poller aufgestellt werden.
Online-Bürgerbeteiligung
Über die Absperrung scheint keine Diskussion mehr möglich zu sein. Dafür aber über das Parkraumbewirtschaftungskonzept. Im Februar, März ist eine Online-Bürgerbeteiligung vorgesehen. Die Stadt schlägt in dem Entwurf mehrere Bereiche vor, in denen Anwohnerparken bzw. gebührenpflichtiges Parken eingeführt werden soll. Als Ziel der Parkraumbewirtschaftung nennt die Stadt »die Erhöhung der freien Kapazitäten« zum Parken. Verbessert werden soll künftig die Information, wie man zur Tiefgarage der SchillerGalerie kommt und auch eine öffentliche Nutzung des Parkplatzes am Ärztehaus am Wochenende ist in der Diskussion.
Kühn kündigte an, dass in der Hüblerstraße gegenüber des Mobi-Punktes zwei Parkflächen wegfallen, um hier einen Gefahrenpunkt zu entschärfen. Damit verlängert sich der Radweg zum Schillerplatz zwar um wenige Meter, durchgängig werde er aber nicht werden.