Keine Fördermittel für Blaues Wunder

Veröffentlicht am Mittwoch, 8. Mai 2019

Die Sanierung des Fußweges auf der Loschwitzer Brücke hat begonnen. Für die Abstrahlarbeiten wurde ein Hängegerüst aufgebaut. Die Kosten von 1,2 Millionen Euro muss vorerst die Stadt tragen, da noch kein Fördermittelbescheid vom Freistaat erteilt wurde.

Amtsleiter Prof. Reinhard Koettnitz und Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain erläuterten im April die nächsten Schritte der Brückensanierung. Foto: Pohl

Amtsleiter Prof. Reinhard Koettnitz und Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain erläuterten im April die nächsten Schritte der Brückensanierung.

Foto: Pohl

Blasewitz. Seit März ist der unter­stromige Fußweg auf dem Blauen Wunder gesperrt. Der Grund sind umfang­reiche Sanie­rungs­ar­beiten auf dem Weg und an der Stahl­kon­struktion der Loschwitzer Brücke. Zunächst wurde der vorhandene Gussasphalt auf den Gehweg­platten aus Stahl abgebrochen. Am 15. April 2019 begann die nächste Phase mit dem Aufbau eines Hänge­ge­rüstes. Dabei muss der Hochwas­ser­schutz berück­sichtigt werden. Die unteren drei bis fünf Meter müssen so beschaffen sein, dass im Falle eines Hochwassers diese Bereiche nach oben gezogen und gesichert werden können.

Bei einem Vor-Ort-Termin erklärte Prof. Reinhard Koettnitz, dass von dieser Plattform aus die Brücke von unten abgestrahlt wird. Früher sei bei solchen Arbeiten lediglich ein Warnschild aufge­stellt worden, heute gelten erhöhte Sicher­heits­an­for­de­rungen. Es werde unter Folie und in Schutz­an­zügen gearbeitet. Aus Umwelt­schutz­gründen dürfen z. B. keine Partikel in die Elbe gelangen. Die Brücke liegt im Flora-Fauna-Habitat, dort gelten besonders strenge Bestim­mungen. Nach dem Abstrahlen der alten Farbe erhält das Geländer einen neuen Korro­si­ons­an­strich. Der richtige Blauton wurde mit dem Denkmal­schutzamt abgestimmt.

Geplant war, dass der Gehweg einen neuen Belag aus Kunstharz erhält. Jetzt haben sich die Verant­wort­lichen doch wieder für einen Gussasphalt entschieden. Weil er sich über die Jahre bewährt hat und wasser­dicht ist, begründete Prof. Koettnitz. 1,2 Millionen Euro sind für die Arbeiten, die voraus­sichtlich bis 20. Dezember 2019 dauern, veran­schlagt. Eine  herbe Enttäu­schung für die Stadt: Bis zum 18. April 2019 gab es noch keine Förder­mit­tel­zusage vom Freistaat Sachsen, so dass die Stadt die finan­zielle Last allein tragen muss. Bisherige Bauab­schnitte wurden mit bis zu 90 Prozent aus dem Programm Kommu­naler Straßenbau gefördert. »Das stimmt einen nachdenklich«, sagte Baubür­ger­meister Raoul Schmidt-Lamontain,  zeigte sich aber optimis­tisch, dass der Förder­be­scheid noch kommt. Wichtig ist vor allem, dass auch für die folgenden Bauab­schnitte Förder­gelder zur Verfügung stehen. Denn die Sanierung wird in den nächsten Jahren fortge­setzt. Dabei wird die Brücke abschnitts­weise Stück für Stück einge­rüstet. Alles auf einmal ginge nicht, dann würde die Brücke zu schwer werden.

Während der Bauar­beiten im nächsten Jahr muss auch eine Fahrspur gesperrt werden. Das Verkehrs­konzept für diese Zeit wird jetzt erarbeitet. Wenn es sich bewährt, wird mögli­cher­weise dauerhaft auf die dritte Spur verzichtet. Das werde während der Bauphase analy­siert.

Christine Pohl

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