»mc mampf« bietet Bildungschancen

Veröffentlicht am Freitag, 9. November 2018

In der Jugendwerkstatt, die das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk Dresden betreut, können sich junge Leute auf ihr Berufsleben vorbereiten. Im Bürohaus Lingnerallee 3 wird auch eine Cafeteria betrieben.

André Hanke ist gelernter Bäcker und leitet die Jugendlichen an. Foto: Trache

André Hanke ist gelernter Bäcker und leitet die Jugendlichen an.

Foto: Trache

In den letzten Wochen mussten einige soziale Projekte des Sächsi­schen Umschu­lungs- und Fortbil­dungs­werkes Dresden e. V. (SUFW) umziehen. So ist der Soziale Möbel­dienst nicht mehr an der Senften­berger Straße 18 sondern an der Indus­trie­straße 17 zu finden, ebenso das Soziale Kaufhaus, das aus den Räumen der Könne­ritz­straße ausziehen musste. Weitere vier soziale Projekte sind im Stadt­zentrum an der Lingne­rallee 3 angesiedelt.

Dazu gehört die Jugend­werk­statt »mc mampf«, gefördert durch den Europäi­schen Sozial­fonds sowie vom Jugendamt der Stadt Dresden. Ziel ist es, dass die Jugend­lichen notwendige Kompe­tenzen für den Arbeits­markt entwi­ckeln. Dazu zählen auch Pünkt­lichkeit und Durch­hal­te­ver­mögen.

Bei »mc mampf« können sie in den Bereichen „Einkauf und Liefer­service«, »Fertigung und Verkauf« sowie »Marketing und Medien­werk­statt« ihre Stärken entdecken und ausbauen. Im Bereich »Gartenbau« bauen die Jugend­liche Obst und Gemüse an, das weiter­ver­ar­beitet wird. Zu den Aufgaben gehören das Kalku­lieren von Preisen, der Einkauf frischer Waren, das Beliefern der Kunden, Caterings, die Zubereitung verschie­dener Speisen, die in der Projekt-Cafeteria angeboten werden, sowie die Gestaltung von Flyern und anderer Druckerzeug­nisse für Stadt­teil­feste oder Lehrstel­len­börsen. »mc mampf« richtet z. B. bei Veran­stal­tungen öffent­licher Träger oder Vereine das Catering aus. Beim Gesund­heitstag des Jobcenters waren die Jugend­lichen mit einem eigenen Stand zur gesunden Ernährung vertreten.

Das Projekt läuft seit Februar 2012 und bietet 15- bis 26-Jährigen die Möglichkeit, einen Weg in das Berufs­leben zu finden. »Unsere Jugend­lichen sind meist nicht ohne weiteres in den Ausbil­dungs- und Arbeits­markt integrierbar. Einige kommen aus sozial schwie­rigen Verhält­nissen oder haben eine Drogen­ver­gan­genheit hinter sich. Andere haben eine Lernbe­hin­derung«, erzählt Sozial­päd­agogin und Projekt­lei­terin Steffi Bischof. »Wir wollen ihnen eine Chance geben, etwas in ihrem Leben zu ändern und bringen ihnen Vertrauen entgegen. Deren Mitwirkung und der Wille, diese Chance zu nutzen, ist jedoch eine wichtige Voraus­setzung.« Steffi Bischof und ihr Team ist mit viel Enthu­si­asmus dabei. Dennoch wissen sie, »wir können nicht allen helfen«. Die Bilanz des Projekts, das im September 2017 begann und noch bis Februar 2019 läuft, spricht für sich. Von 53 Teilnehmern haben zwölf im August bzw. September mit einer Ausbildung bzw. Arbeit begonnen, acht haben abgebrochen. »Am Ende des Projekts sollen alle Teilnehmer wissen, wie es mit ihnen weiter geht. Wer keine Ausbildung oder Beschäf­ti­gungs­maß­nahme erhält, aber ein berufs­vor­be­rei­tendes Jahr beginnt, ist auch einen Schritt weiter. Jugend­liche mit gesund­heit­lichen Problemen, die behand­lungs­be­dürftig sind, in eine Therapie zu vermitteln, ist ebenso ein Erfolg«, so Steffi Bischof. Der Einstieg in das Projekt erfolgt laufend. Jeden Dienstag, 13 Uhr, finden Vorge­spräche statt. Daran schließt sich ein dreitä­giges Probe­ar­beiten an, ehe man gemeinsam entscheidet, ob der Jugend­liche das Projekt beginnt.

Claudia Trache

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