Zwei Dresdner für Straßenfußball-WM nominiert

Veröffentlicht am Donnerstag, 4. Juli 2019

Beim ersten Dresdner Cup of Hope, einem integrativen Fußballturnier, wurden zwei Dresdner Talente entdeckt. Sie können am Trainingslager des deutschen Nationalteams der Straßenfußballer Anfang Juli teilnehmen.

Trainer Tobias Kraftczyk (l.) und Hussein Fathullah, der ins Nationaltrainingslager eingeladen wurde. Foto: Trache

Trainer Tobias Kraftczyk (l.) und Hussein Fathullah, der ins Nationaltrainingslager eingeladen wurde.

Foto: Trache

Anfang Juni war das Homeless Street­soccer Dresden Team vom Laubegast ist bunt e. V. in der Dresdner Margon Arena Gastgeber des 1. Cup of Hope Dresden, eines sozial-integra­tiven Fußball­tur­niers für Wohnungslose, Geflüchtete mit Duldungs­status, Menschen mit Sucht­pro­ble­ma­tiken oder Menschen in der Resozia­li­sierung. Mehr als 50 Spiele­rinnen und Spieler zwischen zwölf und 50 Jahre folgten der Einladung. Fünf Teams spielten um Sieg und Platzie­rungen. Im Finale siegte das Team Sucht­zentrum Leipzig/Übergangswohnheim Ambro­sufer gegen das Team Laubegast ist bunt II. Neben dem fußbal­le­ri­schen Können stand vor allem ein respekt­voller fairer Umgang mitein­ander im Vorder­grund. Den Fairplay-Award erhielt das Team Diakonie Dresden INTHIS. Dessen Spieler zeichnete aus, dass sie nach jedem Zweikampf erst nach dem Zustand des Gegners schauten und danach nach dem Ball. Nach dem Turnier lud der Bundes­trainer der Straßen­fuß­baller Johan Graßhoff zwei Dresdner Spieler ins Trainings­lager des deutschen Natio­nal­teams Anfang Juli nach Mainz ein. Beide haben damit die Chance, Ende Juli, Anfang August am Homeless Worldcup in Cardiff/Wales teilzu­nehmen. Einer von ihnen ist Hussein Fathullah vom Team Laubegast ist bunt. Der 36-Jährige wohnt seit vier Jahren mit seiner Frau in Dresden und spielt seit zwei Jahren Fußball. Über die Einladung ins Natio­nal­trai­nings­lager hat er sich sehr gefreut. Für ihn ist das Fußball­spielen ein wichtiger Ausgleich zu seiner derzeitig schwie­rigen Lebens­si­tuation aufgrund einer schweren Erkrankung seiner Frau. In seiner Heimat Irak hat er bereits als Zehnjäh­riger im Verein Fußball gespielt. Von Beruf Feuer­wehrmann war er aber auch als Jugend­trainer tätig. Für das Trainings­lager wurde er nicht nur aufgrund seiner Leistungen als Torwart ausge­wählt, sondern vor allem wegen seines sozialen fairen Verhaltens. »Hussein ist ein sehr hilfs­be­reiter Charakter. Er entschuldigt sich bei jedem Foul und schaut als erstes nach dem Gegner«, erzählt Tobias Kraftczyk, Trainer bei Laubegast ist bunt und Mitor­ga­ni­sator des Dresdner Turniers. »Als Co-Trainer unter­stützt er außerdem unser Mädchen-Team. Mit seinem Verhalten hat er eine Vorbild­wirkung für andere Mitspieler.« Hussein Fathullah weiß aber auch die Unter­stützung des Trainers im Alltag sehr zu schätzen. Anliegen von Laubegast ist bunt ist es, Geflüch­teten durch das Fußball­spielen eine soziale Heimat zu geben. Durch Deutsch­kurse fördern sie die Integration ihrer Spieler und unter­stützen sie erfolg­reich beim Finden einer Ausbildung oder eines Jobs.

Der 1. Cup of Hope Dresden wurde unter­stützt von Anstoß e. V. – Bundes­ver­ei­nigung soziale Inte­gration durch Sport, der Homeless Worldcup Foundation, dem Stadt­sportbund Dresden, finan­ziell gefördert durch das Stadt­be­zirksamt Dresden-Blasewitz. Nächstes Jahr soll es eine neue Auflage mit möglichst noch mehr Teams geben.

Claudia Trache

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