512.150 Euro für neue Förderprojekte

Im Gespräch mit Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt zu den Vorhaben 2021

Veröffentlicht am Mittwoch, 27. Januar 2021

Welche Vorhaben werden 2021 verwirklicht? Wie wirken sich Haushaltskürzungen aus? Diese und weitere Fragen beantwortet Jörg Lämmerhirt im Interview mit der »Prohliser Zeitung«.

Im Interview mit der Redak­teurin Claudia Trache blickt der Prohliser Stadt­be­zirks­amts­leiter Jörg Lämmerhirt zurück auf das vergangene Jahr und schaut voraus, was die Anwohner 2021 im Stadt­bezirk Prohlis erwarten können.

Das Corona-Virus hat 2020 vieles überschattet. Mit welchen Einschränkungen vor Ort mussten die Menschen im Stadtbezirk leben?

Das öffent­liche und private Leben aller Menschen war stark beein­trächtigt und das Zusam­men­leben maßgeblich beein­flusst. Feste konnten nicht statt­finden, Tradi­tionen nicht fortge­führt werden. Zahlreiche Gewer­be­trei­bende und Dienst­leis­tungs­an­bieter haben noch immer mit den Auswir­kungen von Corona zu kämpfen. Die Verwaltung des Stadt­be­zirks­amtes konnte jedoch mit wenigen Einschrän­kungen ihre Dienst­leis­tungen anbieten. Wir waren und sind für die Bürge­rinnen und Bürger telefo­nisch und per E-Mail immer erreichbar. Die öffent­lichen Sitzungen, so auch die Stadt­be­zirks­bei­rats­sit­zungen, konnten fast wie gewohnt statt­finden. Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen habe ich mich aber entschieden, die Sitzung der Stadt­be­zirks­beiräte im Januar und im Februar auszu­setzen.

Was hat Sie persönlich besonders bewegt?

Besonders traurig war es für mich, die Besuche der Alters­ju­bilare, die ich seit 1992 regel­mäßig absol­viere, fast komplett aussetzen zu müssen, um diese Hochbe­tagten, die zur Risiko­gruppe zählen, zu schützen. Hier fehlt derzeit eine wichtige Säule unserer Wertschät­zungs­kultur. Gleich­zeitig habe ich hier viele Impulse für meine direkte Arbeit im Stadt­bezirk erhalten.

Welche positiven Ereignisse bleiben Ihnen von 2020 im Gedächtnis?

In Prohlis gehört zu meinen positiven Erinne­rungen die Eröffnung des Archeo-Pfades, den der Stadt­bezirk maßgeblich gefördert und fachlich begleitet hat. Aus verschie­denen Richtungen haben wir seitdem viel positive Resonanz erfahren. Wir planen eine weitere Aufwertung. Zu Beginn der neuen Wander­saison werden wir entlang des Pfades weitere Bänke aufstellen. Ein bisschen stolz bin ich auf darauf, dass wir Anfang Oktober mit einem gut vorbe­rei­teten Hygie­nekonzept die 9. Regionale Praktikums- und Lehrstel­len­börse mit 60 Ausstellern und 1.200 Schüle­rinnen und Schülern durch­führen konnten. Rückbli­ckend betrachtet war es die einzige Veran­staltung dieser Art in Dresden.

Eine Auswirkung von Corona war die Halbierung des Budgets des Stadtbezirks. Wie sind Sie mit dem Geld zurechtgekommen, wie viele Projekte konnten gefördert werden?

Von den ursprünglich 580.300 Euro standen uns nach teilweiser Haushalts­freigabe noch 290.150 Euro zur Verfügung. Damit konnten wir in Prohlis 37 Projekte fördern. Trotz der finan­zi­ellen Einschnitte konnten damit alle beantragten und förder­fä­higen Projekte unter­stützt werden. Aufgrund der Corona-Situation mussten einige der geför­derten Veran­stal­tungen leider abgesagt werden. Damit wurde auch das Geld zurück­ge­geben. Dieses freige­wordene Geld konnte anderen Projekten zur Verfügung gestellt werden.

Welches Budget steht für 2021 zur Verfügung?

Nach aktuellem Stand wird dem Stadt­bezirk Prohlis ein Budget von 512.150 Euro zur Verfügung stehen. Das entspricht der vom Oberbür­ger­meister angekün­digten allge­meinen solida­ri­schen Kürzung von zwölf Prozent.

Auch die Haushaltsmittel für 2021/22 wurden in manchen Bereichen gekürzt. In Prohlis waren u. a. die Streetworker von SafeDD besorgt, ob sie ihre Straßensozialarbeit mit Erwachsenen wie gewohnt weiter durchführen können. Wie ist der aktuelle Stand?

In seiner Sitzung am 17. Dezember befür­wortete der Stadtrat eine voll umfäng­liche Fortsetzung des Projekts. Er gab der Verwaltung den Prüfauftrag, sich mit dem Freistaat Sachsen darüber zu verstän­digen, in welcher Höhe dieser das Projekt fördern wird, um dann die restlichen Mittel bereit­zu­stellen.

Welche größeren Vorhaben sind 2021 im Stadtbezirk Prohlis geplant bzw. werden fertiggestellt?

Ein beson­derer Höhepunkt ist die Fertig­stellung des Hallen­bades in der zweiten Jahres­hälfte. Nach dessen Eröffnung wird die alte Schwimm­halle abgerissen. Das Freibad soll 2022 eröffnet werden. Mit großer Freude sehe ich auch dem Baubeginn unseres Bürger­hauses entgegen. Außerdem soll die Sport­halle an der 120. Grund­schule Ende 2021 fertig­ge­stellt und mit dem Bau der Sport­halle am Förder­schul­zentrum »Albert Schweitzer« begonnen werden.

Welche Jubiläen stehen bevor?

1921 wurden zahlreiche Vororte nach Dresden einge­meindet. Das betrifft in unserem Stadt­bezirk Prohlis, Torna und Leubnitz-Neuostra, die am 1. Juni vor 100 Jahren einge­meindet wurden. Inwieweit dieses Jubiläum von Initia­tiven oder Vereinen aufge­griffen wird, ist mir bisher nicht bekannt. Außerdem jährt sich in diesem Jahr das Prohliser Herbstfest zum 30. Mal. Die Feuerwehr Lockwitz plant, ihre 125-Jahr-Feier von 2020 nachzu­holen, wenn es die Corona-Bedin­gungen zulassen. Ebenso bereitet der Sport­verein BSV Lockwitz­grund seine 100-Jahr-Feier vor.

Claudia Trache

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