»Komm, lass uns spielen«

Waldfest zum Weltspieltag im Spitzahornwäldchen in Blasewitz

Veröffentlicht am Mittwoch, 6. Juni 2018

Kinder und Jugendliche wünschen sich mehr Freiflächen zum Spielen. Das Spitzahornwäldchen könnte dafür eine neue Adresse werden.

Treffpunkt Spitzahorn-Wäldchen: Beim Waldfest am 28. Mai 2018 zeigte Holzgestalter Karsten Seifert dem Ferdinand den Umgang mit dem Werkzeug, damit aus dem Baumstamm eine Murmelbahn wird. Foto: Pohl

Treffpunkt Spitzahorn-Wäldchen: Beim Waldfest am 28. Mai 2018 zeigte Holzgestalter Karsten Seifert dem Ferdinand den Umgang mit dem Werkzeug, damit aus dem Baumstamm eine Murmelbahn wird.

Foto: Pohl

Bunte Wimpel an der Weißdorn­hecke weisen den Weg: Hier geht’s lang zum Waldfest. Am Montag, 28. Mai 2018, zum Weltspieltag, waren die Mädchen und Jungen einge­laden, »draußen zu spielen«. So lautete das Motto des Tages und »draußen« hieß in Blasewitz, sich im Spitzahorn­wäldchen nahe des Blauen Wunders zu treffen. Die Mitglieder der AG Spiel von Blasewitz hatten einiges vorbe­reitet. So konnten z. B. aus kleinen Holzstücken Anhänger oder Schiffchen gebastelt oder Bilder aus Blättern und anderen Natur­ma­te­rialien gestaltet werden. Lupen­gläser zur Beobachtung kleiner Insekten standen bereit. Julia Günther von der Stadt­teil­runde zeigte, wie man aus Efeu Seife herstellt. Ein Stückchen weiter bearbei­teten Kinder und Jugend­liche einen Baumstamm. Unter Anleitung von Holzge­stalter Karsten Seifert trugen sie Span für Span ab, um eine Murmelbahn zu bauen. Und für das Päus­chen zwischen­durch warteten Hänge­matte und Picknick­decke.

»Ich find’ das super, wie sich das hier verändert hat«, zeigte sich auch Ortsamts­lei­terin Sylvia Günther ganz begeistert. Schon seit langem wird geplant und daran gearbeitet, das »Wäldchen« in eine ganz besondere Spiel­fläche umzuwandeln. Vor zwei Monaten hat das Ärztehaus sein Grund­stück zum Wäldchen mit einem Zaun abgegrenzt. Zur Elbwie­sen­rei­nigung wurde Unrat beseitigt. In den letzten Wochen kamen immer wieder Kinder und Jugend­liche hierher, einge­laden von der Jungen Gemeinde und über das Projekt SPUNK vom Stadt­ju­gendring, um aufzu­räumen und auszu­lichten, aber auch, um die Natur zu erobern, zu klettern und zu spielen. Inzwi­schen sind Wege und Bänke entstanden, ebenso kleine Verstecke aus Baumstämmen und Zweigen. »Nach Möglichkeit soll nur das Material genutzt werden, was wir hier finden. Der Waldcha­rakter soll erhalten bleiben, es wird kein üblicher Spiel­platz«, sagt Gemein­de­päd­agoge Stephan Wilczek.
Erstaunlich, was man im Stadtwald alles entdecken kann: Kratz­beeren, Knoblauch­rauke, Bärlauch. Tom Zschaage öffnete bei einer Führung Groß und Klein die Augen für die beson­deren essbaren Kräuter und Pflanzen. Und natürlich gab’s danach selbst­ge­machten Wildkräu­ter­quark.

Ein Anfang ist gemacht. Bald wird das Spielen im Wäldchen kein Geheimtipp mehr sein. Es ist ein öffent­licher Ort zur Erholung, aber auf keinen Fall ein »stilles Örtchen«!

Christine Pohl

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