Dresdner Nachtcafés mit Hygienekonzept

Veröffentlicht am Mittwoch, 4. November 2020

Trotz Corona begann am 1. November 2020 die Saison der Nachtcafés für Wohnungslose. Daran beteiligen sich fünf Kirchgemeinden.

Am 1. November 2020 öffnete die evange­lische Zions­kirche die Türen für das Nachtcafé und läutete damit die bis zum 31. März 2021 dauernde Nacht­ca­fé­saison für wohnungslose Menschen ein. Trotz erschwerter Bedin­gungen durch das Corona-Virus möchte Gerd Grabowski, Sprecher des Koordi­nie­rungs­kreises Nacht­cafés in Dresden, gemeinsam mit seinem Team in Zion und den Nachtcafé-Teams aller teilneh­menden Kirchen sowie den Präsenz­kräften der Diakonie in den nächsten Monaten Wohnungs- und Obdach­losen einen trockenen, warmen Raum der Ruhe bieten. Dazu gehören ein warmes Essen sowie ein Frühstück, aber auch die Möglichkeit, sich und die eigene Wäsche zu waschen.

Ein entspre­chendes Hygie­nekonzept, das Basis ist für alle Nacht­cafés, wurde mit dem Gesund­heitsamt abgestimmt. »In dieser Saison stehen wir natürlich vor beson­deren Heraus­for­de­rungen«, so Gerd Grabowski. Die Nachcafés haben von 20 bis 7 Uhr geöffnet. Die Anzahl der Gäste ist auf 20 begrenzt. Bisher konnte an stark frequen­tierten Tagen bis zu 40 Personen ein Essen erhalten. Neu ist auch, dass die Besucher von Ehren­amt­lichen zunächst über die Hygie­ne­regeln und das Verhalten in den Räumen infor­miert werden. Dazu gehört das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Ob warmes Abend­essen, Kaffee und Kuchen oder das Frühstück – alles wird portio­niert zugereicht. Die Mahlzeiten werden in Etappen einge­nommen, da sich maximal zehn Gäste gleich­zeitig im Essenraum aufhalten dürfen.

Ehrenamtler gesucht

Durch die Hygie­ne­regeln kommen zusätz­liche Arbeiten auf die ehren­amt­lichen Helfer zu. Beispiels­weise müsse alle zwei Stunden Handläufe, Türklinken und Ähnliches mit Desin­fek­ti­ons­mitteln gereinigt werden. Die Ehren­amt­lichen tragen dabei eine Schutz­kleidung, Handschuhe und Mund-Nasen-Schutz. Es werden in dieser Saison noch weitere ehren­amt­liche Helfer gesucht. »Wir haben in den letzten Jahren mit vielen Senioren zusam­men­ge­ar­beitet, die nun zur Risiko­gruppe zählen und nicht mehr mitwirken können«, so Gerd Grabowski.

Wer in den Nacht­cafés helfen möchte, meldet sich telefo­nisch bei ihm unter 0176 99372661. Das Nachtcafé wird in drei Schichten betrieben (19–23 Uhr Abend­essen, 23–6 Uhr Nacht­wache & Wäsche­wa­schen, 6–8 Uhr Frühstück und Aufräumen). Offen ist für zwei Kirchen die Versorgung mit warmem Essen. Wer die Nacht­cafés dabei unter­stützen möchte, kann sich ebenfalls bei Gerd Grabowski melden.

Ziel ist, trotz aller Schwie­rig­keiten die Nacht­cafés bis Ende März offen zu halten. Sollten die behörd­lichen Allge­mein­ver­fü­gungen weiter verschärft werden, muss man aller­dings mit einer Schließung der Nacht­cafés rechnen. In diesem Fall hofft Gerd Grabowski darauf, gemeinsam mit den Kirchen eine Notver­sorgung organi­sieren und zum Beispiel das Essen zum Mitnehmen austeilen zu können.

In folgenden Kirchen findet ein Nachtcafé statt:

Claudia Trache

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