Hundert Jahre Volkskunst im Jägerhof

Veröffentlicht am Mittwoch, 17. Juli 2013

Das Landesmuseum für Sächsische Volkskunst – unter dem namen wurde das Museum im Beisein des sächsischen Königs August III. 1913 eröffnet, feiert Jubiläum. Das Museum zog in einen Flügel des Kurfürstlichen Jägerhofs und bewahrte das Gebäude damit vor dem Abriss. Heute ist das Dresdner Volkskunstmuseum ist das Bedeutendste im deutschen Sprachraum.

Holger John Entwarf den heiteren Flyer zum 100. Geburtstag des Museums. Rechts Igor Jenzen, Direktor des Volkskunstmuseums. Foto: P. Bäumler

Holger John Entwarf den heiteren Flyer zum 100. Geburtstag des Museums. Rechts Igor Jenzen, Direktor des Volkskunstmuseums.

Foto: P. Bäumler

Es war Rettung in höchster Not, sollte doch der letzte verbliebene Flügel des früheren Kurfürst­lichen Jägerhofs aus dem 17. Jahrhundert weichen, um weiteren Regie­rungs­bauten Platz zu machen. Es war Oskar Seyffert, seines Zeichens Maler, Volks­kundler und Professor an der Dresdner König­lichen Kunst­ge­wer­be­schule, der ihn mit seiner Idee, hier ein Museum einzu­richten, vor dem Abriss bewahrte.

Am 6. September 1913 eröffnete im Beisein des sächsi­schen Königs August III. das »Landes­museum für Sächsische Volks­kunst«.

Seyffert hatte eine völlig neue Art von Museum geschaffen, eine, die sich den bis dahin wenig beach­teten künst­le­ri­schen Arbeiten der »kleinen Leute« zuwendet. Damals wie heute wird die Ausstellung in zehn Stuben präsen­tiert. Dabei wird die Wirkung der Exponate vor allem auch durch die außer­or­dentlich schönen histo­ri­schen Kreuz­ge­wölbe im Erdge­schoss des Hauses verstärkt. Dem hundert­jäh­rigen Jubiläum der Exposition ist eine kleine Sonder­aus­stellung gewidmet, die sich mit Oskar Seyffert (1862–1940), der Historie des Jägerhofs und der Volks­kunst an sich beschäftigt. Kunst der »kleinen Leute«, wie Seyffert sagte – heute politisch inkorrekt –, war stets einem Begriffs­wandel unter­worfen: »Deutsche Volks­kunst« zur Nazizeit, »Kunst der arbei­tenden Klasse« in der DDR.

Das Dresdner Volks­kunst­museum ist das Bedeu­tendste im deutschen Sprachraum. In der Dauer­aus­stellung sind ständig rund 3.000 Objekte zu sehen. Der gesamte Fundus umfasst etwa 28.000 Stücke.

Peter Bäumler

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Kontakt & weitere Infos

Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung
Köpckestraße 1, 01097 Dresden
www.skd.museum/de/museen-institutionen/jaegerhof/museum-fuer-saechsische-volkskunst-mit-puppentheatersammlung

Termine

100 Jahre Volkskunst im Jägerhof
bis 3. November 2013
täglich 10 bis 18 Uhr (außer Montag)
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