Lehmabbau in Luga

EDER Ziegelwerk Freital will nächstes Jahr wieder Lehm abbauen

Veröffentlicht am Dienstag, 4. Juli 2017

Ab nächstes Jahr will das EDER Ziegelwerk Freital in Luga wieder Lehm abbauen. Darüber wurde jetzt die Öffentlichkeit informiert. Denn der Tagebau wird verschiedene Beeinträchtigungen mit sich bringen.

Der Lehmabbau wird die Landschaft verändern. Foto: Ziegner

Der Lehmabbau wird die Landschaft verändern.

Foto: Ziegner

Der Lehmabbau besitzt im Dresdner Süden eine jahrhun­der­tealte Tradition. Die »alte Ziegel­gegend« mit über 20 Ziege­leien entlang der Dohnaer Straße von Torna bis Luga verar­beitete auch den beson­deren farbigen Lehm aus Luga.

Bereits in den Jahren 1959/60 wurden die noch vorhan­denen Vorkommen in der landwirt­schaftlich genutzten Hanglage zwischen »Alte Landstraße« und dem »Krähen­busch« am Maltetal erkundet. Jetzigen Erkennt­nissen zufolge lagern hier unter nur 30 bis 40 Zenti­meter Mutter­boden in verschie­denen Schichten mit einer Mächtigkeit von etwa 9 Metern noch 1,63 Millionen Kubik­meter Lehm.

An dem Infor­ma­ti­ons­abend am 8. Juni über den künftigen Lehm-Tagebau infor­mierten Johannes Eder vom Betreiber EDER-Ziegelwerk Freital, ein Vertreter des Oberberg­amtes, der Planer des Unter­nehmens sowie Orts­amtsleiter Jörg Lämmerhirt die etwa 60 inter­es­sierten Anwohner und Gäste über das Vorhaben in den Stadt­teilen Lockwitz und Luga. Dort, wo heute noch Erdbeeren wachsen, wird eine still­ge­legte Lehmgrube wieder aufge­macht. Die vorbe­rei­tenden Straßen­bau­maß­nahmen sollen bereits im Herbst dieses Jahres beginnen. Der Abbau ist ab nächstem Jahr für rund 35 Jahre geplant.

Eine lebhafte und sachkundige Diskussion folgte den Ausfüh­rungen. Thema­ti­siert wurden die möglichen Beläs­ti­gungen durch Staub und Lärm, Probleme mit dem Oberflä­chen­wasser bei Stark­regen und Renatu­rie­rungs­ar­beiten während des laufenden Abbaus. Die Reaktionen reichten von »Ich bin total entsetzt!« bis zum Bedauern: »Unser Naherho­lungs­gebiet fällt weg!«. Nicht alle Bedenken konnten an dem Abend ausge­räumt werden. Der Ortsamts­leiter regte daher ein Treffen in zwei Jahren an, um Erfah­rungen mit dem Lehmabbau auszu­werten: »Wir nehmen alle Bedenken sehr ernst.«

Gerhard Ziegner

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