Parkplatz am Blasewitzer Elbufer

Pro und kontra

Veröffentlicht am Donnerstag, 16. Februar 2017

Eine unendliche Geschichte: Die einen wollen das Parken am Elbufer unterhalb des SchillerGartens legalisieren, andere sind dagegen. Im Ortsbeirat Blasewitz kam es zu dem Thema zu einer heftigen Diskussion, weil zunächst nicht vorgesehen war, dass die Ortsbeiräte über einen entsprechenden Antrag abstimmen dürfen.

Begehrte Parkfläche – nicht nur bei sommerlichem Biergartenwetter. Foto: Pohl

Begehrte Parkfläche – nicht nur bei sommerlichem Biergartenwetter.

Foto: Pohl

Blasewitz. Wenn es um das Parken am Blase­witzer Elbufer unterhalb des Blauen Wunders geht, prallen Welten aufein­ander. So schlug der inter­frak­tio­nelle Stadtrats-Antrag A0269/16 von Rot-Rot-Grün am 25. Januar im Ortsbeirat hohe Wellen. Er sieht u. a. vor – zur Aktua­li­sierung von Stadt­ent­wick­lungs­zielen – den Aufstel­lungs­be­schluss zum Bebau­ungsplan Nr. 397 von 2012 so zu quali­fi­zieren, dass ein Überfahren des Elbrad­weges von PKW ausge­schlossen wird und das Parken unter der Brücken­anlage ganz verboten wird. Zunächst gab es Empörung, weil dieser Antrag den Ortsbei­räten nur zu Kenntnis und nicht zu Beratung vorgelegt wurde. Als nächstes, weil der Stadtrat mit seinen neuen Mehrheits­ver­hält­nissen bestehende Beschlüsse kippen will.

Anderer­seits: Seit neun Jahren wird über das Parken an dieser Stelle disku­tiert: über die Legali­sierung, über die Ausglie­derung der Fläche aus dem Landschafts­schutz­gebiet, über ein Parkraum­konzept für den Schil­ler­platz und die Straßen drumherum. Aber: Die Stadt­ver­waltung hat sich bisher schwer­getan, entspre­chende Beschlüsse voran­zu­treiben oder umzusetzen. Das oft verspro­chene Parkraum­konzept – von dem eine Lösung für die Parkplatznot erhofft wird – ist seit Jahren in Arbeit.

Dass die Fläche am Blauen Wunder ein beliebter Parkplatz ist, ist – vor allem am Wochenende – unüber­sehbar. Dass das auch so bleibt, dafür setzen sich die Mehrheit der Ortsbeiräte, Geschäfts­leute und auch der Gewer­be­verein Brücken­schlag Blaues Wunder ein. Dessen Vorsit­zender, Stefan Kreuzer, verwies darauf, dass sich der Schil­ler­platz in den letzten Jahren zu einem leben­digen Anzie­hungs­punkt entwi­ckelt hat. Einkaufen, Verweilen, Erholen – vieles ist möglich. Aber auch ausrei­chend Gelegen­heiten zum Parken gehören aus seiner Sicht dazu.

Mit Bus und Bahn steuern täglich rund 20.000 Fahrgäste den Schil­ler­platz an, dazu sind unzählige Radfahrer und Fußgänger hier unterwegs. Trotzdem ist gerade das Parken ein zentrales Thema, das die Bürger bewegt. Und so bitten die Ortsbeiräte den Oberbür­ger­meister Dirk Hilbert, dass der Antrag A0269/16 noch einmal in dem Gremium behandelt werden kann, aber mit Beratung und Beschluss­fassung. 

Christine Pohl

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