St. Pauli-Ruine trotzt den Widrigkeiten

Theater geht mit zwei Premieren in die neue Saison

Veröffentlicht am Dienstag, 15. Mai 2018

Der Trägerverein der St. Pauli Ruine muss mit deutlich weniger Finanzmitteln auskommen. Die neue Saison startet mit zwei Premieren. Neben den Konzerten und Theateraufführungen soll es in diesem Jahr einige neue Formate geben.

Wieder im Programm: Ein Sommernachtstraum. Foto: PR

Wieder im Programm: Ein Sommernachtstraum.

Foto: PR

Hecht­viertel. Seit 1999 gehören die Veran­stal­tungen in der St. Pauli-Ruine zum festen Kultur-Reper­toire in Dresden. Waren es anfangs 30 Auffüh­rungen und Konzerte im Jahr, hat sich die Anzahl mit 150 pro Saison verviel­facht.

In den ersten Jahren musste man mit den Widrig­keiten des Wetters und der Nachbar­schaft kämpfen, da die Ruine der im 2. Weltkrieg zerstörten Kirche am Königs­brücker Platz im Hecht­viertel, für deren Nutzung der Verein damals den Zuschlag erhalten hatte, zunächst kein Dach besaß. 2011 konnte Abhilfe geschaffen werden. Seitdem bietet ein gläsernes Dach Schutz vor Regen und reduziert auch die Lärmbe­ein­träch­ti­gungen für die Anwohner.

Trotzdem aber müssen die Veran­stal­tungen auch weiterhin wochentags 22 Uhr und am Wochenende 23 Uhr beendet sein. Dies sei natürlich ein Problem für alle Akteure und schränke die Möglich­keiten des Theaters, das natürlich besonders auf Licht­ef­fekte angewiesen sei, doch stark ein, so Intendant Jörg ­Berger.

Trotz der finan­zi­ellen Einschrän­kungen, die der Träger­verein zum Jahres­anfang hinnehmen musste – der betreibt seit 2004 auch noch den St.-Pauli-Salon auf der Rudolf-Leonhardt-Straße, wird es auch in diesem Jahr weiter gehen. Neben den Theater­auf­füh­rungen gibt es auch zahlreiche Konzerte.

Die neue Saison begann offiziell mit einem Theaterfest am 27. April 2018. Aller­dings gab es zuvor schon einige Konzerte, u. a. mit der Dresdner Folk-(Kult)-Band »Die Ukrai­niens«.
Und an der Langen Dresdner Theater­nacht Mitte April war man natürlich auch beteiligt.

Die Saison endet, wie jedes Jahr, Mitte Oktober.

Am Freitag, dem 18. Mai 2018, um 19.30 Uhr, wird mit dem Moliere-Stück »Der Bürger als Edelmann« die erste Premiere einer Neuin­sze­nierung in diesem Jahr zu erleben sein, eine Komödie um Sein und Schein und dem Streben nach Höherem.

Eine weitere Premiere ist am 20. Juli mit »Lysis­trata« geplant. Ansonsten werden bekannte Reper­toire-Stücke, wie »Der Wider­spens­tigen Zähmung 2.0« (P. Dehler/Premiere: Mai 2017), »Ein Sommer­nachts­traum« (Sha­kes­peare/Juni 2017), »Volpone« oder »Faust rockt!« (Geotical v. M. Tauchen) aufge­führt.

Neben den Theater­auf­füh­rungen und Konzerten soll es in diesem Jahr auch einige neue Formate geben. So ist u. a. eine Diskus­si­ons­runde unter dem Titel „Maul auf“ geplant. Diese setzt bewusst auf Provo­kation und soll den mitunter kontro­versen Dialog in Dresden befördern.

Jürgen Naumann

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